Tschechische Exportfirmen wegen Corona-Pandemie in Schwierigkeiten
Etwa 80 Prozent der Exportfirmen hierzulande sind durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus die Aufträge weggebrochen.
Viele der Exportfirmen hatten schon vor Ausbruch der Coronakrise mit Unsicherheiten im weltweiten Handel zu kämpfen. „Da ging es um den wachsenden Protektionismus und zunehmende Handelsstreitigkeiten“, sagte Lukáš Martin vom Industrie- und Verkehrsverband. „Die derzeitigen Anti-Corona-Maßnahmen haben einen negativen Einfluss auf die Aktivitäten der tschechischen Exportfirmen, und sie verstärken die vorherigen Probleme noch einmal“, so der Bereichsleiter für internationale Beziehungen.
Außerdem klagen die Unternehmen über die erschwerte Logistik bei den Aus- und Einfuhren. Dazu gehörten bürokratische Hürden, Grenzkontrollen und die langen Lkw-Schlangen vor den Übergängen, hieß es.Wie die Umfrage zudem ergab, haben viele Firmen keinen Überblick über mögliche staatlichen Hilfen. Zugleich würden drei Viertel der Befragten erwägen, solcherart Unterstützung anzufordern.
Laut Lukáš Martin sollte der Staat nach einem Ende der Corona-Maßnahmen die Exporteure bei der Teilnahme an Messen und Ausstellungen im Ausland fördern. Dies könne entweder durch eine offizielle Präsentation bei den Veranstaltungen geschehen oder durch einmalige Finanzhilfen. „Die tschechische Wirtschaft ist unmittelbar vom Export abhängig“, sagte Martin und verwies darauf, dass dieser zu 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes beitrage.