Grenzgemeinden vereinigen sich gegen Maut
In der Region um Domažlice / Taus hat sich eine grenzüberschreitende Bürgerinitiative gegen Lastverkehr gebildet. Unter anderem will man gegen die Ausweitung der tschechischen Lkw-Maut protestieren.
Es geht vor allem um das Verkehrsaufkommen am Grenzübergang Všeruby-Eschlkam. Dort ist es in den vergangenen Jahren zu einem massiven Anstieg des Lastverkehrs gekommen. Dagegen will sich nun eine grenzüberschreitende Bürgerinitiative wehren, in der sich Menschen aus über 20 Gemeinden in Tschechien und Deutschland engagieren. Initiiert wurde der gemeinsame Protest von den Bürgermeistern der Grenzortschaften Všeruby / Wscherau und Eschlkam, Václav Bernard (Stan) und Josef Kammermeier.
Vor allem befürchten die betroffenen Gemeinden die Ausweitung der tschechischen Lkw-Maut auf Straßen der I. Kategorie im kommenden Jahr. Diese sind das tschechische Äquivalent zu den deutschen Bundesstraßen. Schon jetzt ist die Gegend um Domažlice eine Ausweichroute für den Lastverkehr, dabei geht es vor allem um die Verbindung zwischen Domažlice und Furth im Wald. Die Bürgermeister erwarten daher ab Januar, dass sich der Verkehr in Richtung der kleineren Grenzübergänge verlagert.
Der Initiative könnten sich aber auch Kommunen im Kreis Südböhmen anschließen. Dort wären vor allem die Verbindungen in Richtung Österreich und den Raum Passau betroffen. Das Problem hat mittlerweile auch die Regierung erkannt. Premier Andrej Babiš hat deshalb Gespräche mit den zuständigen Vertretern der Kreise angekündigt. Negative Folgen der Maut auf die betroffenen Gemeinden sollten möglichst gering gehalten werden, so der Ano-Politiker gegenüber dem Tschechischen Fernsehen.