Rechnungshof: Tschechischer Staat hat mit Einführung elektronischer Vignette gespart

Die Digitalisierung der Autobahn-Vignette hat den tschechischen Staat einiges an Kosten gespart. Zu diesem Schluss ist der Oberste Rechnungshof (Nejvyšší kontrolní úřad – NKÚ) in seiner neuesten Analyse gekommen.

Foto: Ředitelství silnic a dálnic ČR

Demnach war die elektronische Variante der Vignette im Schnitt bisher um 120 Millionen Kronen (5,07 Millionen Euro) im Jahr billiger als die Papierform. Dennoch sei noch nicht der optimale Stand der Digitalisierung erreicht, bemängelten die Rechnungshüter allerdings. So fehle vor allem der automatische Datenaustausch mit dem Kfz-Melderegister, hieß es. Laut dem Verkehrsministerium ist dieser Schritt aber für dieses Jahr geplant.

Der Verkauf der elektronischen Vignetten begann am 1. Dezember 2020. Gemäß dem Rechnungshof liegt der Kostenaufwand bei 3,61 Prozent. Das heißt, dass bei der Jahresmarke zu 1500 Kronen (63,35 Euro) rund 54 Kronen (2,28 Euro) an Kosten anfallen. Beim Papier-„Pickerl“ waren es 76 Kronen (3,21 Euro) gewesen. „Die Kontrolleure sind zum Schluss gekommen, dass die digitale Form im Vergleich zum ursprünglichen System der Autobahnvignette effektiver und sparsamer ist“, heißt es in der Analyse des Obersten Rechnungshofs.

Verkehrsminister will Preise anheben

Martin Kupka | Foto: Regierungsamt der Tschechischen Republik

Die Preise der tschechischen Autobahnvignetten sind seit zehn Jahren gleich. Die Jahresmarke kostet 1500 Kronen, die Marke für 30 Tage gibt es für 440 Kronen (18,58 Euro) und die für zehn Tage für 310 Kronen (13,09 Euro). Verkehrsminister Martin Kupka (Bürgerdemokraten) hat jedoch im Februar angekündigt, die Preise zu erhöhen. Um wie viel das sein soll, ist noch nicht klar. Laut Kupka könnte der Kaufpreis regelmäßig an die Inflationsrate angepasst werden. Als Neuerung soll zugleich eine Tagesvignette eingeführt werden.

Autor: Till Janzer
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