Mauteinnahmen steigen wieder
Die Einnahmen aus der Lkw-Maut steigen in Tschechien wieder leicht an. Dazu tragen die Ausweitung des Netzes um weitere 900 Kilometer sowie die wirtschaftliche Belebung in den Sommermonaten bei.
Seit Beginn dieses Jahres sind dem tschechischen Staat 7,4 Milliarden Kronen (280.000 Euro) an Mauteinnahmen zugeflossen. Das ist ein Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Anstieg stammt vor allem aus den Sommermonaten, die die Corona-bedingten Verluste des Frühjahrs fast ausgleichen konnten. Darüber informierte am Dienstag die Betreiberfirma des Mautsystems, Czech Toll.
Demnach sind die Einnahmen in den vergangenen drei Monaten wieder angewachsen. Im August zahlten die Transporteure für die Nutzung der kostenpflichtigen Verkehrswege insgesamt 914,5 Millionen Kronen (34,5 Millionen Euro). Das entspricht einem Anstieg von 7,4 Prozent im Jahresvergleich – und das, obwohl es in dem Monat einen Arbeitstag weniger gab als im August 2019.
Im Frühjahr hatte sich der Verkehr hingegen durch die Corona-Krise und die damit verbundenen, staatlich vorgeschriebenen Einschränkungen stark abgeschwächt. Das wirkte sich auch auf die Mauteinnahmen aus. Im April nahm der Staat trotz ausgeweitetem Netz 19 Prozent weniger ein als im selben Monat des Vorjahres. Einen Rückgang verzeichnete Czech Toll auch für Mai. Die höchsten Einnahmen dieses Jahres stammen mit 998 Millionen Kronen (37,7 Millionen Euro) bisher aus dem März – obwohl in der zweiten Monatshälfte bereits die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft waren.
Seit Januar dieses Jahres ist auf 2409 Kilometern tschechischer Autobahnen und Landstraßen ein satellitengesteuertes System in Betrieb. Diese Technologie hat das vorherige Mikrowellen-System der Firma Kapsch ersetzt. Zugleich wurde die Mautpflicht ausgeweitet. Deswegen sollten sich nach ursprünglichen Schätzungen die diesjährigen Einnahmen um 1,5 Milliarden Kronen (57 Millionen Euro) auf insgesamt 12,5 Milliarden Kronen (470 Millionen Euro) erhöhen. Dieses Ziel ist aber wegen der Corona-Krise nicht mehr zu erreichen.