Neue Mautgebühren: Transportunternehmen rechnen mit höheren Preisen für ihre Kunden

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Die neuen Mautgebühren werden vermutlich zu einer spürbaren Verteuerung von Transportdiensten führen. Das neue Preissystem hat aber auch seine positiven Seiten.

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Die tschechische Regierung hat am Montag eine Änderung der Mautgebühren für Lastkraftwagen beschlossen. In das Preissystem fließen künftig Abgaben für Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung ein. Der Staat erhofft sich davon eine Erhöhung seiner Mauteinnahmen. Im Vergleich mit 2019 sollte es im kommenden Jahr zu einem Zuwachs von 1,6 Milliarden Kronen (61 Millionen Euro) kommen.

Dem Verband der Transportunternehmen, Česmad Bohemia, zufolge werden die Änderungen zu einer Erhöhung der Preise für ihre Kunden führen. Laut den Berechnungen des Verbandes für Industrie und Verkehr erhöht sich die Maut auf Autobahnen um 16 Prozent und auf Fernverkehrsstraßen sogar um 36 Prozent. Bohuslav Čížek, Leiter der Sektion für Wirtschaftspolitik, kritisierte gegenüber der Presseagentur ČTK den sprunghaften Anstieg der Kosten. Zudem fehlten im neuen Preissystem Vergünstigungen für Fahrzeuge mit Erdgasantrieb, sagte Čížek.

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Die Transportfirmen des Landes verweisen aber auch auf positive Seiten der Änderung. Das bezieht sich etwa auf den leichten Anstieg der Mengenrabatte, von dem vor allem einheimische Unternehmen profitieren können. Česmad Bohemia begrüßte zudem die Streichung der höheren Freitagsgebühren, die den Fahrern die Heimfahrt zum Wochenende verteuert hatten.

Die tschechische Regierung will die Mehreinnahmen aus der Maut nutzen, um die negativen Auswirkungen des Verkehrs zu lindern. So sollen etwa weitere Lärmschutzwände gebaut werden.

Die seit 2019 gültigen Mautpreise betreffen mehr als 2400 Straßenkilometer in Tschechien. Seit Dezember 2019 wird ein entsprechendes Satellitensystem von der Gesellschaft CzechToll betrieben.