Reform bei der Post: Automaten statt Angestellte
Die Tschechische Post soll komplett umstrukturiert werden, um wieder in die schwarzen Zahlen zu rutschen.
Die Reform basiert auf einer Zerschlagung des Konzerns in drei Teile. Jedes davon bildet in Zukunft eine eigene Firma, und die jeweiligen Manager werden für die Wirtschaftsergebnisse des jeweiligen Teils verantwortlich sein.
Die Reform umfasst auch einen umfangreichen Stellenabbau. Postbeamte sollen durch moderne Technologie und Automaten ersetzt werden. Das Staatsunternehmen beschäftigt derzeit etwa 30.000 Menschen, von ihnen werden 6000 innerhalb von sechs Jahren gehen müssen. Die Leitung des Unternehmens setzt dabei auf freiwillige Kündigungen der Angestellten. Schon jetzt verlässt jedes Jahr etwa ein Viertel der Beschäftigten das Unternehmen wieder. Deshalb wurden in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres fast 3000 neue Kräfte angeheuert, trotzdem fehlen aktuell 1100 Arbeitskräfte. Der höchste Personalmangel herrscht bei Angestellten am Schalter, bei Fahrern sowie Postzustellern.
Im Zusammenhang mit der Reform verspricht die Post für die Zukunft ihren Beschäftigten bessere Verdienste. Seit April sind die Gehälter bereits um zehn Prozent gestiegen, trotzdem liegen sie im Durchschnitt bei 27.000 (gut 1000 Euro) brutto – das sind etwa 5000 Kronen (190 Euro) weniger als der monatliche Brutto-Durchschnittslohn in Tschechien.Die Tschechische Post hat im vergangen Jahr zum ersten Mal in ihrer Geschichte rote Zahlen geschrieben. Der Verlust lag bei 275 Millionen Kronen (10,7 Millionen Euro). Noch im Jahr 2017 erzielte die Post einen Gewinn von 91 Millionen Kronen (3,5 Millionen Euro). Dank der Umstrukturierung sollen ab 2021 wieder Gewinne eingefahren werden.