Bekleidungsfirma Vespa Prostějov legt Produktion still

Illustrationsfoto: Norbert Schnitzler, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Die Bekleidungsfirma Vespa Prostějov schließt am Donnerstag ihre Pforten. Das Unternehmen ist Anfang November in Konkurs gegangen, dem Vorschlag des Insolvenzverwalters nach einer Stilllegung des Betriebs hat das Kreisgericht in Brno / Brünn am Montag stattgegeben.

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Die Firmenleitung von Vespa Prostějov hat Ende Oktober wegen hoher Schulden den Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Die Schuldenhöhe beläuft sich auf 28,6 Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro). In finanzielle Probleme geriet das exportorientierte Unternehmen in den letzten drei Jahren, informiert Geschäftsführer Lukáš Vařeka. Die Gründe dafür seien die extrem gestiegenen Lohnforderungen der Beschäftigten und die gleichzeitige Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro, sagt Vařeka.

Vespa Prostějov erwirtschaftete jährliche Einnahmen von rund 100 Millionen Kronen (knapp 4 Millionen Euro). Die Mehrzahl ihrer produzierten Herrenanzüge lieferte die Firma in die Länder der EU, allen voran nach Italien. Das Unternehmen hat es zuletzt jedoch nicht geschafft, den Anstieg der Produktionskosten auch auf den Preis seiner Waren umzulegen, der jährliche Umsatz sank daher unter 50 Millionen Kronen (unter 1,9 Millionen Euro). Die Zahl der Arbeitnehmer verringerte sich von 130 auf zirka 100.

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„Die Pleite des Schuldners hat mehrere Gründe. In erster Linie aber ist es die schlechte Auftragslage. Der Betrieb des Schuldners ist ein Verlustgeschäft geworden, die letzten Aufträge wurden zu Ende gebracht, weitere gibt es nicht. Die zu erwartenden Einnahmen reichen nicht aus, um den Betrieb weiterzuführen, selbst wenn keine weiteren vorrangigen Forderungen entstünden“, begründete die Richterin den Erlass zur Stilllegung des Betriebs.

Die Firma Vespa Prostějov kam 1994 auf den Markt. Sie knüpfte an die große Tradition der Textilproduktion in der Region an. Der frühere Staatsbetrieb OP Prostějov entstand in den 1950er Jahren aus der Zusammenlegung mehrerer enteigneter Privatunternehmen in der mährischen Stadt. Nach der Privatisierung im Jahr 1991 beschäftigte das Unternehmen immer noch über 10.000 Menschen in unterschiedlichen Teilen des Landes. Im Jahr 2010 ist OP Prostějov in Konkurs gegangen.