Bekommt Tschechien eine Raumfahrtagentur?
Bald könnte eine tschechische Agentur mit der Nasa oder Rosskosmos konkurrieren. Das zumindest wollen Teile der Sozialdemokraten.
Tschechien investiert über die Esa jährlich rund 800 Millionen Kronen (31 Millionen Euro) in Raumfahrttechnik. Das Geld geht vor allem in die Entwicklung von Satellitentechnik und den Betrieb der bestehenden europäischen Satelliten. Ein eigenes Raumfahrtprogramm betreibt Prag bisher aber nicht, die Zuständigkeit für kosmische Angelegenheiten teilen sich derzeit mehrere Ministerien. Eine eigene Abteilung für Raumfahrt im Verkehrsministerium wurde vor wenigen Jahren vom amtierenden Ressort Ressortchef Dan Ťok (parteilos) abgeschafft.
Die neue Agentur soll laut Dolínek hauptsächlich in der Forschung aktiv sein, aber auch den Einfluss der Politik bei Investitionen in die Raumfahrt schmälern. Mit einem weiteren Tschechen im Weltall rechnet aber auch Dolínek nicht. Der letzte war Vladímir Remek, er flog Ende der 1970er Jahre zu den Sternen.An den Plänen Dolíneks gibt es aber auch Kritik. Beispielsweise sieht der führende tschechische Weltraumtechniker Karel Dobes in einer eigenen Kosmos-Agentur lediglich eine weitere bürokratische Instanz, die zukünftige Verhandlungen mit der Esa eher bremsen würde. Dobeš hatte seinerzeit den Sitz des Galileo-Satellitensystems nach Prag geholt.