Ausstellung: NP Bayerischer Wald und Böhmerwald
In Prag wurde eine Ausstellung über die Nationalparks Bayerischer Wald und Böhmerwald eröffnet.
Münchner Volksmusik erklang bei der Vernissage der Ausstellung, zu der die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf und ihr tschechischer Amtskollege Richard Brabec eingeladen haben. Die Ministerin:
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie die wunderbare Ausstellung genießen und dass Sie sie auch im Sinne der gemeinsamen Freundschaft betrachten. Als ein sichtbares Zeichen unserer Freundschaft möchte ich den Leiter des Nationalparks Böhmerwald, Pavel Hubený, mit der bayerischen Umweltmedaille auszeichnen.“
Die Auszeichnung sei für ihn eine große Ehre, erklärte der Nationalparkleiter gegenüber Radio Prag:
„Es bedeutet aber auch viel Verantwortungsgefühl für mich. Die Zusammenarbeit mit Franz Leibl, dem Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, ist sehr gut. Wir sind sehr schnell zu Freunden geworden und helfen uns gegenseitig. Ich würde diese Ehrung gerne irgendwie der Landschaft wieder zurückgeben. Ich wäre froh, wenn ich die Chance dazu haben werde. Dazu muss ich auch kein Parkleiter sein.“Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf würdigte den tschechischen Nationalparkleiter:
„Pavel Hubený tut unglaublich viel für die Umwelt, auch in Zusammenarbeit mit unserem Nationalpark. Deswegen haben wir uns entschieden, die bayerische Umweltmedaille Pavel Hubený zu verleihen, es ist die höchste Auszeichnung, die der Freistaat Bayern für Verdienste um die Umwelt zu vergeben hat. Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit auch weiterhin so fruchtbar bleibt, wie sie bisher war. Es ist ein großer Segen, dass wir unsere Nationalparks haben. Diese wunderbare Waldwildnis ist ein Band innerhalb Europas und es stärkt auch die nachbarschaftliche Zusammenarbeit. Es ist ein großes Glück, dass wir zwei Leiter haben, die sich auch persönlich gut verstehen. Sie haben jeweils ein Team hinter sich, mit dem sie Erfolge erzielen und gemeinsame Projekte auf den Weg bringen. Die schöne und fruchtbare Zusammenarbeit dokumentieren wir auch mit dieser Ausstellung.“
Die Nationalparkleiter und deren Unterstützer hatten es in den letzten Jahren hierzulande nicht einfach. Die Bewohner mehrerer Böhmerwald-Gemeinden sowie die Kommunalpolitiker mussten erst von der Bedeutung der einzigartigen überzeugt werden. Auch die Erfahrungen aus Bayern sind bei der Aufklärungsarbeit von Bedeutung. Die bayerische Umweltministerin Scharf besucht die beiden Nationalparks gern:„Entscheidend ist, dass man mit den Menschen in Kontakt bleibt, dass man sehr viele Gespräche führt und erklärt, worum es bei der Kernzonenentwicklung geht. Worin also die Bedeutung eines Nationalparks besteht. Es ist wichtig, nicht nur unsere Schöpfung zu bewahren, sondern auch Natur, Natur sein zu lassen. Auch die Wildnis für die Menschen erlebbar zu machen, setzt voraus, dass man den Nationalparkgedanken entwickelt, so wie es vorgesehen ist, auch mit 75 Prozent Kernzone von der Gesamtfläche. Das funktioniert nur, wenn man die Menschen mitnimmt. Im Naturschutz wird man erfolgreich nur mit den Menschen sein, mit deren Überzeugung. Dazu braucht man viele Argumente und viele Gespräche.“