Tschechien streitet über teure Butter

Foto: Štěpánka Budková

Premier Sobotka will Hersteller und Handel kontrollieren lassen, Wirtschaftsverbände sprechen von Populismus.

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Seit einigen Wochen bereits beobachten die Verbraucher hierzulande mit Unbehagen, wie die Butterpreise immer weiter nach oben gehen. Mitte September lag der Durchschnittspreis für ein halbes Pfund bei über 57 Kronen (2,20 Euro). Das ist eine Preissteigerung von mehr als 50 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.

Nun hat Premier Bohuslav Sobotka das Finanz- und Landwirtschaftsministerium aufgefordert, ein Auge auf diese Preissteigerungen zu werfen. Konkret sollen die Ressorts analysieren, wer an den höheren Einnahmen aus dem Butterverkauf verdient. Laut der Presseagentur ČTK hat das Finanzministerium bereits reagiert und eine Kontrolle von Herstellern und Handel durch die Finanzbehörden angeordnet.

Foto: lou_zeni,  Pixabay / CC0
Beim Verband für Handel und Tourismus ist man deswegen erbost. „Wir glauben, dass die Ansichten von Premier Sobotka ziemlich ungewöhnlich sind, weil der Butterpreis in ganz Europa steigt. Dies ist ein populistischer Schritt vor den Wahlen“, teilte die Sprecherin des Verbandes, Irena Vlčková, am Freitag mit.

Laut Vlčková dürfte die Untersuchung den Trend nicht umkehren. „Falls man einen Schuldigen finden wollte, dann ist es die Förderpolitik der EU“, so die Sprecherin. Tatsächlich stehe hinter dem hohen Preis die unbefriedigte Nachfrage nach Butterfett und Butter, so Irena Vlčková.

Margarine  (Foto: doornekamph,  Pixabay / CC0)
Die Butterhersteller und die Händler geben sich wiederum jeweils gegenseitig die Schuld für die hohen Preise. In jedem Fall hat sich deswegen das Verhalten der Verbraucher geändert. Laut neuesten Daten sank hierzulande in den vergangenen zwölf Monaten der Verkauf von Butter um 16 Prozent. Stattdessen griffen die Menschen verstärkt zu Margarine.

Autor: Till Janzer
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