Handel mit China: Investitionen steigen, Bilanz aber stagniert
Vor einem Jahr war der chinesische Präsident Xi Jinping zu Besuch in Prag. Die Staatsvisite sollte vor allem den flauen Handel Tschechiens mit dem bevölkerungsreichsten Land der Erde beleben – und chinesische Investoren hierher bringen. Das hat sich aber nur zum Teil erfüllt, wie der Tschechische Rundfunk nun in seinen Inlandssendungen bilanziert hat.
CzechInvest listet aber nur Investitionen in Firmen auf, die zum Ausbau der Produktion führen und neue Arbeitsplätze schaffen. Bei den Gesamtinvestitionen erreicht China nicht dieselbe Bedeutung. Die Unternehmensberater von Ernst & Young haben im vergangenen Jahr hierzulande insgesamt 288 Akquisitionen im Wert von knapp 10 Milliarden Dollar gezählt. Davon entfiel aber nur ein kleiner Teil auf chinesische Investoren: 11 Transaktionen zu insgesamt 700 Millionen Dollar.
Keine neue Tendenz zeigt die tschechisch-chinesische Handelsbilanz. Weiter überwiegen die Importe aus dem ostasiatischen Land deutlich die Exporte dorthin: Zwar führten tschechische Firmen Waren im Wert von 36 Milliarden Kronen (1,33 Milliarden Euro) aus, doch die Einfuhren aus China erreichten einen Umfang von 321 Milliarden Kronen (11,9 Milliarden Euro). Dabei überwiegt im tschechischen Gesamthandel der Export. Immerhin haben in der letzten Zeit einige der größten Firmen Handelsabkommen mit chinesischen Partnern geschlossen, so der Energiekonzern ČEZ und Škoda Auto.