Tschechische Waffenexporte wachsen deutlich

Foto: ČT24

Die tschechischen Waffenexporte sind im vergangenen Jahr gewachsen. Laut dem Rüstungsindustrieverband stiegen die Ausfuhren um 20 bis 30 Prozent. Der gesamte Exportumsatz lag bei 700 bis 750 Millionen Euro, hieß es am Montag. Die tschechischen Waffenhersteller verkaufen rund 90 Prozent ihrer Produktion im Ausland.

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Am meisten habe der Waffenexport in die USA und in weitere EU-Länder zugelegt, sagte der Vorsitzende des Rüstungsindustrieverbandes, Jiří Hynek, den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Seiner Meinung nach könnten die Vereinigten Staaten sogar die EU-Staaten überflügeln und größter Handelspartner für die tschechischen Waffenhersteller werden. Die Regierung in Prag befürchtet ohnehin, dass das geplante schärfere EU-Waffenrecht sich negativ auf die einheimische Rüstungsbranche auswirken könnte.

Jiří Hynek  (Foto: Archiv der Armee der Tschechischen Republik)
In diesem Jahr soll das Wachstum in der Branche nicht so hoch ausfallen wie noch 2016. „Die Hersteller befinden sich am Rand ihrer Kapazitäten, und sie finden kein neues Personal zum Einstellen“, so Hynek gegenüber dem Nachrichtenportal idnes.cz.

Die Waffenschmieden setzen ihre Produkte vermehrt aber auch im eigenen Land ab, da die Regierung den Rüstungsetat schrittweise erhöht. Im vergangenen Jahr hat das Verteidigungsministerium zum Beispiel einen Vertrag mit dem Hersteller Sellier & Belliot abgeschlossen. Die Firma aus dem mittelböhmischen Vlašim liefert dadurch über fünf Jahre kleinkalibrige Munition für die Armee. In welchem Umfang das geschieht, liegt am Bedarf der Streitkräfte. Der geschätzte Umsatz von Sellier & Belliot aus diesem Geschäft liegt bei 2,48 Milliarden Kronen (92 Millionen Euro).

Autor: Till Janzer
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