Staatliches Luftfahrtunternehmen Český aeroholding kündigt sein Ende an
Das staatliche tschechische Luftfahrtunternehmen Český aeroholding kündigt sein Ende an. Es hat seinen Aktienanteil an der Fluggesellschaft České aerolinie verkauft.
Die Gründung der Český aeroholding wurde 2010 von der Regierung beschlossen mit dem Ziel, die Czech Airlines als nationale Fluggesellschaft zu retten. 2014 wurden im Rahmen dieses Rettungsprojektes 150 Millionen Kronen (5,55 Millionen Euro) in die ČSA gepumpt, um das weitere Bestehen der Gesellschaft sicherzustellen. Hauptaktionäre der ČSA sind mittlerweile die Korean Air mit 40 Prozent Anteil und die tschechische Charterfluggesellschaft Travel Service (34 Prozent). Der Staat hält nur noch rund 20 Prozent der Aktien.
Die Český aeroholding wird dem Staat als alleinigem Besitzer in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 1,25 Milliarden Kronen (46,3 Millionen Euro) ausschütten, führte Vorstandschef Řehoř im Tschechischen Fernsehen weiter aus. Darin eingeschlossen sind der Verkauf von sechs Flugzeugen im Besitz der Holding sowie ein Fünftel aus dem Jahresgewinn der Firma.Nach dem Verkauf der ČSA-Aktien gehören zur Holding vor allem die Firmen Letiště Praha (Flughafen Prag) sowie Czech Airlines Technics und Czech Airlines Handling. Im kommenden Jahr soll Český aeroholding als juristisches Subjekt mit Letiště Praha vereinigt und dadurch de facto gelöscht werden. Alle Tochterfirmen nebst ihren über 4000 Mitarbeitern werden an die Firma Letiště Praha überführt.
Laut Schätzungen der Aeroholding wird auf dem Václav-Havel-Flughafen in Prag in diesem Jahr eine Rekordzahl von 12,9 Millionen Fluggästen abgefertigt. Im vergangenen Jahr waren es 11 Millionen Passagiere. Bis 2035 sollen die Fluggastzahlen laut Schätzungen auf das Zweifache wachsen. Letiště Praha plant bis 2035 eine Investition in Höhe von 15 Milliarden Kronen (555 Millionen Euro). 2019 soll eine Entscheidung über den Aufbau einer neuen Runway getroffen werden.