Wirtschafts-Wochenrückblick vom 19. bis 25. Oktober
Mehr Autos laufen vom Band, aber der Zufluss von chinesischem Kapital stockt, allerdings will GE in Tschechien investieren. Dies und mehr im Wirtschafts-Wochenrückblick von 19. bis 25. Oktober.
Den Anstieg ihrer Produktionszahlen bestätigten am Mittwoch auch die drei großen Pkw-Hersteller des Landes: Škoda Auto, Hyundai und TPCA.
Trotz der Bemühungen um mehr Wirtschaftsaustausch mit China, entwickelt sich dieser auf dem Kapitalmarkt eher rückläufig. So ist in diesem Jahr der Anteil chinesischen Kapitals in tschechischen Firmen zurückgegangen, wie eine aktuelle Studie der Unternehmensberater von Bisnode zeigt.
Laut den Analysen ging der Umfang chinesischen Anteils am Grundkapital tschechischer Firmen um zehn Prozent zurück, konkret um 616 Millionen Kronen (22,8 Millionen Euro) auf 5,21 Milliarden Kronen (193 Millionen Euro). Auch die Gesamtzahl tschechischer Unternehmen mit chinesischem Kapital sank laut Bisnode, und zwar um 137 auf 2086. Weiterhin dominieren bei den ausländischen Investitionen hierzulande Kapital aus Deutschland (Gesamtumfang etwa 8,9 Milliarden Euro), den Niederlanden (6,2 Milliarden Euro), Luxemburg (3,4 Milliarden Euro) und Österreich (3,2 Milliarden Euro).
Während chinesische Investitionen also zurückgehen, steht eine große amerikanische an: Der Konzern General Electrics (GE) will in Tschechien innerhalb der nächsten sechs Jahre eine neue Fabrik für Flugzeugmotoren bauen. Industrieminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) und Vertreter des Unternehmens unterzeichneten am Donnerstag einen Investitionsvertrag, der die Schaffung von mehr als 500 neuen Arbeitsplätzen vorsieht.
Das Unternehmen will nach eigenen Angaben Turboprop-Motoren einer neuen Generation in Europa nicht nur herstellen, sondern auch entwickeln und testen. Jährlich werden demnach in der Nähe von Prag bis zu 600 Motoren vom Band laufen. Den genauen Ort will GE bis Mitte kommenden Jahres auswählen. Insgesamt will General Electrics in Tschechien, Polen und Italien rund 320 Millionen Euro in das Projekt investieren. Die Ausgaben für das Werk bei Prag liegen laut Informationen der tschechischen Presseagentur ČTK bei mindestens 50 Millionen Euro.
Die Tschechen kaufen immer lieber und immer mehr per Mausklick ein. Das bedeutet für die Online-Shops auch klingende Kassen. Doch gibt es dafür immer weniger Internet-Händler auf dem Markt.
Bei weit mehr als 96 Milliarden Kronen (3,5 Millionen Euro) dürften die Umsätze der tschechischen Online-Shops in diesem Jahr liegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies satte 19 Prozent mehr. Das geht aus den neusten Zahlen des Vergleichsportals heureka.cz und des Verbandes für elektronischen Handel (Apek) hervor. Damit setzt sich ein Trend fort, der mittlerweile seit 2013 anhält.
Dabei kaufen die Tschechen traditionell vor allem Elektronik online ein. Doch auch der Markt für Kleidung, Einrichtungsgegenstände, Kosmetik und sogar Lebensmittel steigt rasant. Immer beliebter wird zudem der Einkauf von unterwegs. Insgesamt wurden in diesem Jahr rund 36 Prozent aller Internet-Einkäufe über Smartphones oder Tablets abgewickelt.