Weinproduktion wegen Frühlingsfrösten um zehn Prozent niedriger

Foto: Štěpánka Budková

In Tschechien wird in diesem Jahr um zehn Prozent weniger Wein produziert als es durchschnittlich in den letzten zehn Jahren der Fall war. Die Ursache dafür liegt im Frühjahr: Wegen der damals starken Fröste sind in den Weinbergen viele der zarten Jungtriebe erfroren. Im Vergleich zum Vorjahr werden diesmal rund 200.000 Hektoliter weniger Wein abgefüllt. Dies teilte der Winzerverband in einem jüngst veröffentlichten Pressebericht mit.

Foto: Štěpánka Budková
Ersten Schätzungen des Verbandes zufolge wird in diesem Jahr in Tschechien rund eine halbe Million Hektoliter Wein produziert. Es wird also etwas weniger Wein geben. Dank des zuletzt sehr warmen Wetter aber werden die Trauben dort, wo sie nicht erfroren sind, von einer besonders guten Qualität sein. Die Weinlese hat erst vor kurzem begonnen. Die Winzer haben angefangen, die Frühweinsorten zu ernten, wie beispielsweise Solaris, doch vor allem Irsai Oliver und Mährischer Muskateller.

Marek Babisz  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
Wie der Direktor des Winzerverbandes, Martin Půček, erklärte, seien jetzt Müller Thurgau und in einigen Regionen auch Sauvignon an der Reihe. Beim Sauvignon sei die optimale aromatische Reife und der für das Weinaroma notwendige Säure- und Zuckergehalt erreicht worden, so der Experte.

Der Chefsommelier des Nationalen Weinzentrums in Valtice, Marek Babisz, wiederum meint, dass man diesmal frische und aromatische Weiß- und Roseweine erwarten könne. Und zwar deshalb, weil die Erträge niedrig seien, es ausreichend Säuren und bislang sehr gutes Septemberwetter gäbe. Was die Rotweine anbelangt, komme es darauf an, wie das Wetter bis Mitte Oktober aussehen werde, so Babisz. Er nehme aber an, dass man sich auf einen interessanten Jahrgang freuen könne.

Auch der Direktor der Firma Znovín Znojmo, Pavel Vajčner, stimmt der optimistischen Prognose zu. Genügend Feuchtigkeit sowie die überragende Wärme, bei abwechselnd kalten und warmen Tagen, sind Vajčner zufolge gute Voraussetzungen für die Weinqualität. Er rechne bezüglich der Quantität mit einer Weinernte, die leicht über dem Durchschnitt liege, so Vajčner.