Eins mit der Umgebung: Verein fördert neue Architektur an historischen Orten
Neubauten, die ihr historisches Umfeld nicht stören, sondern behutsam ergänzen. Das sind Kandidaten für den Preis, der jedes Jahr vom „Verein für das alte Prag“ (Klub za starou Prahu) verliehen wird. In dieser Woche hat die Bürgerinitiative über den diesjährigen Preisträger entschieden.
„Das ist ein Werk der Brünner Architektin Zdeňka Vydrová, der Chefarchitektin von Litomyšl. Sie ist die Persönlichkeit, die hinter dem verblüffenden Aufschwung der Stadt steht. Sie platzierte unterhalb des massiven Piaristenkollegs einen turmartigen Bau, der als eine Privatgalerie dient. Es macht den Eindruck, als ob der Bau dort schon immer gestanden hätte, dabei spürt man aber, dass die Architektur modern ist.“
Für den Preis war diesmal genauso wie in den letzten Jahren kein Neubau aus Prag nominiert. Rostislav Švácha:„Ich würde sagen, dass es in Prag mehr Geld als anderswo in Tschechien gibt. Die Bauunternehmer und Investoren, die ein wertvolles Grundstück an einem historischen Ort erwerben, wollen unbedingt, dass das investierte Geld zu sehen ist. Als ein Beispiel würde ich das sogenannte Florentinum nahe des Masaryk-Bahnhofs nennen.“
Von einer behutsamen Platzierung des Geschäftsgebäudes in der historischen Umgebung kann nicht die Rede sein.
Der Theateranbau in Čáslav, der den Preis erhalten hat, sei ein sehr kompliziertes, aber schönes Projekt gewesen, sagt Aleš Křivinka vom Siegeratelier.„Wir wollten zu einem besseren Ablauf des Theaterbetriebs beitragen. Zudem waren wir bemüht, das Theater gegenüber der Stadt zu öffnen. An dem Projekt haben wir etwa drei Jahre lang gearbeitet. Im neuen Gebäude wurde ein Konzertsaal für etwa 150 Personen eingerichtet, der in der Stadt bislang fehlte. Es freut mich immer, wenn ich dorthin zu einem Konzert komme und vielen Menschen begegne, die Musik lieben.“