Weinbau: 70 Prozent der Trauben gelesen, außergewöhnlicher Jahrgang

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag

Tschechische Winzer haben mehr als zwei Drittel der Weintrauben geerntet. Sie loben sowohl die Qualität der Früchte als auch den Ertrag pro Hektar. Bereits jetzt sei klar, dass die Weinernte überdurchschnittlich sein wird.

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Der Generaldirektor des tschechischen Winzerverbandes, Martin Půček, erklärte am Sonntag gegenüber der Presseagentur ČTK, er rechne damit, dass die Weinlese Anfang November beendet wird. Der Traubenertrag werde zufolge bei etwa 6,5 Tonnen pro Hektar liegen. Dies sind 1,5 Tonnen mehr als der Durchschnittsertrag. Was den Zuckergehalt betrifft, sei 2015 mit 2012, 2011 oder 2009 vergleichbar, so Půček. Es werde sich um einen besonders guten Jahrgang handeln, so der Experte.

Die Winzer hatten dabei in diesem Jahr Angst um die Erträge wegen der lang anhaltenden Dürre. Niederschläge im August retteten jedoch die Ernte. Danach seien im September kühle Nächte und warme Tagen gefolgt, sagte der Chef des Winzerfonds, Jaroslav Machovec. Die Trauben seien zu hervorragender Qualität gereift. Ihre Qualität sei umso besser, weil sie gesund seien, meinte der Weinexperte. Während des trockenen Wetters wurden die Trauben nicht von Pilzen befallen.

Tibor Nyitray  (Foto: Archiv des tschechischen Winzerverbandes)
Die Dürre verursachte nur in jungen Weinbergen, die kein ausreichend kräftiges Wurzelsystem haben, gewisse Schäden. Diese Schäden würden aber durch die gute Ernte an den älteren Weinbergen ausgeglichen, erklärte Tibor Nyitray vom Winzerfonds. Die Trauben seien entsprechend reif geworden, und die Winzer warteten nur darauf, dass ihnen das Wetter erlauben, auch noch den Rest zu ernten.

Schäden in den Weinbergen haben laut den Informationen nur in Südmähren die Stare verursacht, denen es vermutlich wegen der Dürre an Mais und Sonnenblumen als Futter mangelt. Die Vögel suchen darum häufig in den Weinbergen nach Nahrung. Die Schäden haben aber nur lokale Bedeutung. Die Vögel seien jedoch vergleichsweise aggressiv, so Josef Machovec.