Die staatlich unterstützte Agentur CzechInvest hat im ersten Halbjahr 2015 in Tschechien 49 Investitionen aus dem In- und Ausland in einem Gesamtwert von umgerechnet 775 Millionen Euro vermittelt. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres hatte die Summe der vermittelten Investitionen noch bei umgerechnet 2,9 Milliarden Euro gelegen. Dank der diesjährigen Investitionen konnten etwas mehr als 6500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, gaben die Vertreter von CzechInvest und des Ministeriums für Industrie und Handel am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ihn Prag bekannt.
Jan Mládek (Foto: ČT24)
In den zurückliegenden 18 Monaten stieg die Zahl der Investitionsprojekte auf insgesamt 196, ihr Gesamtwert lag bei umgerechnet 4 Milliarden Euro. Dass der Großteil dieser Investitionen dabei im ersten Halbjahr 2014 getätigt wurde, habe einen ganz plausiblen Grund, erklärte Wirtschaftsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) auf der Pressekonferenz. Dies sei auf den Effekt des 30. Juni 2014 zurückführen – also das Datum, bis zu dem potenzielle Investoren günstigere Bedingungen für ihre Vorhaben vorfanden. Deswegen hätten sie sich bemüht, die Bewilligung und Umsetzung ihrer geplanten Projekte schneller voranzutreiben. „Im Vergleich des zweiten Halbjahres 2014 mit dem ersten Halbjahr dieses Jahres aber hat sich die Zahl der Investitionen bereits wieder erhöht, und das auch vom Umfang her“, sagte Mládek.
Foto: Khalil Baalbaki, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Seit Beginn des Jahres 2015 habe man neue Projekte mit einem hohen Mehrwert vor allem in den USA, in Japan und China sichergestellt. Das entspreche der aktuellen Situation in der weltweiten Wirtschaft, die nach dem Ende der Krise wieder angesprungen und gewachsen sei. Zudem registriere seine Agentur auch ein gestiegenes Interesse an lokalen Lieferanten, ergänzte der Generaldirektor von CzechInvest, Karel Kučera.
Zu den größten Investitionsprojekten der jüngeren Zeit gehört das Reparaturzentrum der Firma HTC, das in Brno / Brünn entstanden ist. Weitere Großinvestitionen verbuchten die Unternehmen INA Lanškroun und Ronal Pardubice. Für umgerechnet 92 Millionen Euro beziehungsweise 63 Millionen Euro haben sie ihre Produktionskapazitäten erweitert. Dadurch wurden 900 beziehungsweise 110 neue Arbeitsplätze geschaffen.