Tschechische Nationalbank setzt auf Devisen anstatt auf Gold
Die tschechische Nationalbank gehört zu jenen Zentralbanken in der Welt, die den geringsten Anteil an Gold in ihren Devisenreserven haben. Während andere Staaten Edelmetall eher hinzukaufen, ist Tschechien einen anderen Weg gegangen und hat dies in den vergangenen Jahren fast komplett veräußert. Einige Wirtschaftsanalysten halten dies aber für einen logischen Weg der Nationalbank in Prag.
Zwei weitere Wirtschaftsanalysten loben hingegen die Strategie der Zentralbank. „Gold ist eine relativ teure Reserve und wirft nichts ab, abgesehen von Spekulationsgewinnen. Langfristig halte ich ab dem Moment, wenn die Leitzinsen wieder steigen, Reserven in sicheren Fremdwährungen wie dem Euro, Dollar und Schweizer Franken für effektiver als in Gold“, so Jan Bureš von der tschechischen Postsparkasse ERA. Und Tomáš Mlýnek von Linx Broker ergänzt: „Die tschechische Nationalbank tut gut daran, ihre Goldreserven zu verkaufen, weil Gold derzeit nicht im Kurs ist. Und für ihre Politik der Deviseninterventionen, um die Krone zu stützen, ist dieser Schritt unausweichlich.“
Die Devisenreserven der Tschechischen Nationalbank bestehen vorwiegend aus Euro, amerikanischem, kanadischem und australischem Dollar sowie schwedischer Krone, japanischem Yen und britischem Pfund. Insgesamt beliefen sich alle Reserven im vergangenen Jahr auf umgerechnet 1,25 Billionen Kronen (45 Milliarden Euro).