Viktor Ullmanns Oper „Der Kaiser von Atlantis“
Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Komponist Viktor Ullmann (1898-1944) schrieb fünf Opern. Die Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung“ entstand im Ghetto Theresienstadt.
In Prag ist zurzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Viktor Ullmann. Zeuge und Opfer eine Apokalypse. 1914-1944.“ zu sehen. In der Schau wird unter anderem der Einfluss der Erlebnisse des Komponisten aus dem Ersten Weltkrieg auf die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ beschrieben. Der österreichische Regisseur Herbert Gantschacher, der die Ausstellung zusammenstellte, sagt, alle Figuren aus Ullmans Oper hätten ihre biographischen Grundzüge im Ersten Weltkrieg. Ullmann schrieb die Oper 1943 in Theresienstadt für konkrete Mitwirkende – für die Mitglieder des Opernensembles des Theresienstädter Ghettos. Der Librettist war der Dichter und Maler Peter Kien. Es ist eine Art modernes Singspiel, das aus einem Prolog und vier Szenen besteht. In Theresienstadt gab es Proben für die Oper, sie wurde jedoch nie gespielt. In Prag wurde sie zum ersten Mal 1993 von Regisseur Herbert Gantschacher und dem Ensemble ARBOS aufgeführt.