Bio-Lebensmittel in Tschechien stärker gefragt

(Foto: Felix Neumann)

Bio ist in Tschechien immer gefragter. 2013 gaben die Menschen hierzulande rund zwei Milliarden Kronen (74 Millionen Euro) für Öko-Lebensmittel aus. Dies waren 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahlen wurden am Mittwoch vom Landwirtschaftsministerium veröffentlicht.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Trotz der steigenden Nachfrage nach Bio-Produkten bleibt deren Anteil am Gesamtverbrauch von Lebensmitteln und Getränken hierzulande niedrig: 0,71 Prozent. Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) erklärte am Mittwoch allerdings, dass seit drei Jahren eine Belebung des Marktes für Bio-Lebensmittel zu beobachten sei. Der steigende Konsum hänge mit dem immer größeren Interesse an direkt vermarkteten landwirtschaftlichen Erzeugnissen zusammen – häufig seien diese in Bio-Qualität seien, so der Minister. So trügen die inzwischen populären Bauern-Märkten und -Geschäfte genauso dazu bei wie Abo-Kistensysteme, bei denen die Hersteller Bio-Produkte direkt ins Haus liefern.

Marian Jurečka  (Foto: ČT24)
Der Gesamtumsatz auf dem Bio-Lebensmittelmarkt betrug 2013 hierzulande 2,7 Milliarden Kronen (100 Millionen Euro). Der Gesamtverbrauch von Bio-Nahrungsmitteln in Tschechien selbst erreichte 1,95 Milliarden Kronen (72 Millionen Euro). Exportiert wurden Bio-Lebensmittel im Wert von 774 Millionen Kronen (28,6 Millionen Euro).

Die Mehrheit der Interessenten kauft Bio-Nahrungsmittel in Einzelhandelsketten. 2013 wurden dort 64 Prozent aller Bio-Lebensmittel umgesetzt. Zudem werden sie in Reform-Läden verkauft. Der direkte Verkauf von den Produzenten stieg um rund zehn Prozent. Durch staatliche Förderung soll laut Landwirtschaftsminister Marian Jurečka die ökologische Landwirtschaft und die Bio-Nahrungsmittelproduktion weiter ausgebaut werden. Dass der Anteil an Bio-Qualität am gesamten Lebensmittelmarkt in Tschechien weiter niedrig, wird mit den Preisen von Bio-Produkten begründet. Diese sind in der Regel in den tschechischen Läden doppelt so teuer wie übliche Produkte.