Tschechiens Baufirmen erhielten zuletzt mehr Aufträge für weniger Geld
Die Baufirmen in Tschechien haben – verglichen mit 2014 – im ersten Quartal des Jahres mehr öffentliche Aufträge mit einer insgesamt geringeren Auftragssumme erhalten. Die öffentlichen Verwaltungen schrieben Aufträge in einer Gesamthöhe von 23,5 Milliarden Kronen (ca. 860 Millionen Euro) aus, das ist im Jahresvergleich um 10,9 Prozent weniger. Die Firmen bekamen 1161 Bauaufträge, im Vergleich zum Januar bis März 2014 ist das um 13,7 Prozent mehr. Das geht aus einer Analyse des Engineering- und Beratungsunternehmens ÚRS Praha hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Am Zuwachs der Anzahl der Aufträge hat in diesem Jahr die Vergabe von Zusatzarbeiten einen bedeutenden Anteil. Nahezu ein Drittel dieser Aufträge (30,1 Prozent) sind als Zusatzvereinbarung zu bereits abgeschlossenen Verträgen vergeben worden. Das Auftragsvolumen dieser Zusatzarbeiten liegt bei 959 Millionen Kronen (ca. 35 Millionen Euro). Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Bemühen der tschechischen Kreis- und kommunalen Verwaltungen, noch Gelder aus den EU-Fonds des Finanzierungszeitraums 2007 bis 2014 abzuschöpfen. In diesem Jahr besteht die letzte Möglichkeit, auf diese Gelder zurückgreifen zu können.
Der durchschnittliche Preis für einen öffentlichen Auftrag ist auf 20,3 Millionen Kronen (ca. 740.000 Euro) gesunken. Das entspricht 78,4 Prozent des Durchschnittspreises vom gleichen Zeitraum des Vorjahres. In diesem Jahr hat noch kein einziger Auftrag die Marke von einer Milliarde Kronen (ca. 36,5 Millionen Euro) überschritten, informierte ÚRS Praha.