Aus Scheiße mach Gold – Prager Unternehmer verschicken Elefanten-Kot

Foto: Offizielle Facebook-Seite des Projektes„Schenk Scheisse“

Können Sie sich noch erinnern, wann Sie das letzte Mal auf jemanden so richtig stinkig waren? Ein Prager Unternehmer weiß einen Weg, wie Sie es Ihrem Ex-Partner oder nervigem Nachbarn heimzahlen können. Auf www.schenkscheisse.eu kann man gegen Bezahlung echten Elefantenkot erwerben und anonym verschicken lassen.

Elefantenkot  (Foto: Offizielle Facebook-Seite des Projektes „Schenk Scheisse“)
Seinem Ärger einmal richtig Luft machen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Mit seinem vierköpfigen Team verkauft der gebürtige Salzburger Alfred Tonner Elefantenkot über das Internet. Mit anonymem Absender gelangen die Pakete zu Personen, die darauf aufmerksam gemacht werden sollen, dass sie Mist gebaut haben. Den Kot kauft Alfred Tonner übrigens vom Prager Zoo:

„Am Souvenirladen stehen einige Kübel, die man kaufen kann. Der Elefant scheißt recht viel, so an die 50 Kilo am Tag. Der Zoo verkauft das dann in 1,5-Kilo-Kübeln. Wir fahren dann dort hin und kaufen 20 Stück, je nachdem wie das Wetter ist. Im Sommer ist es immer problematisch, denn ich kann die Scheiße ja nicht lange Zeit lagern.“

Alfred Tonner  (Foto: Archiv von Alfred Tonner)
Diesen Sommer feiert das Start-Up zweijähriges Jubiläum. Die Idee stammt von einem ähnlichen Unternehmen, das bisher nur innerhalb Tschechiens verschickt hat. Auch Alfred Tonner erhielt damals ein Paket Elefanten-Kot. Da kamen er und ein Freund auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das auch in den deutschsprachigen Raum exportiert.

Weil Gesundheitsauflagen und rechtliche Normen eingehalten werden müssen, versenden die zwei Freunde die Pakete als Naturdünger. Der Kot stellt keine hygienische oder gesundheitliche Gefahr dar: 100 Prozent bio eben. Mit dem Kauf eines Produkts auf der englischen Homepage „Give a shit“ tut man zusätzlich sogar etwas Gutes:

Foto: Offizielle Facebook-Seite des Projektes „Schenk Scheisse“
„Für ‚Give a shit‘ haben wir einen tschechischen Bekannten, der sich für Elefanten in Afrika einsetzt. Er selbst ist oft unten und hat dort einige Projekte. Wir möchten ihn gerne mit jedem verkauften Paket unterstützen.“

Das Angebot von „Schenk Scheisse“ ist entsprechend groß. Neben der Valentins-Tag Limited Edition gibt es auch das XXL-Paket. Das Kilo Elefantenkot ist übrigens Verkaufsschlager in der Schweiz. Die normale Portion wird bereits ab 16 Euro angeboten:

„Es gibt ein kleines Paket mit 200 g, das in einer schönen Geschenk-Box verpackt ist. Man schreibt beim Bestellen seinen Gruß-Text dazu, wir drucken ihn dann schön farbig aus und legen ihn in das Paket. Dann kommt eine Schleife drum, wir packen es in Versandpapier und schicken es den Kunden mit Liebe.“



Foto: Offizielle Facebook-Seite des Projektes „Schenk Scheisse“
Vergangenes Jahr gingen zwischen 1000 und 1500 Pakete raus. Alfred Tonner und sein Team wollen in Zukunft auf das Doppelte kommen. Das ist eine gute Bilanz für ein Start-Up, das bisher nur nebenher gelaufen ist, denn jeder aus dem Team hat noch andere Jobs.

Die wichtigste Frage ist aber: Wie soll ich eigentlich reagieren, wenn ich selbst ein Paket erhalten habe?

„Erstmal kannst du dich freuen, wenn du ein Paket bekommen hast. Es wäre schön, wenn man anfängt, über sich selber nachzudenken, denn meistens hat es einen Grund, dass man ein Paket bekommen hat. Entweder macht jemand einen Spaß mit dir, dann werden die dir das auch beichten, oder du hast wirklich Scheiße gebaut. Das kann ja passieren, ist ja nicht schlimm.“



Foto: Offizielle Facebook-Seite des Projektes „Schenk Scheisse“
Aus den beigelegten Gruß-Texten geht hervor, dass 90 Prozent der Pakete aus Spaß unter Freunden verschickt werden, so der gebürtige Salzburger. Wenn vor Ihrer Haustür eines Tages so ein Paket stehen sollte, nehmen Sie es mit Humor und machen Sie das Beste draus.

„Ich würde die Scheiße nicht wegschmeißen. Wenn du selber keinen Garten hast, schenkst du es der Oma oder so. Die freuen sich alle über einen hervorragenden Dünger. Jetzt ist die perfekte Zeit, in einem Monat werden die Blumen rauskommen. Dann aufgraben, die Scheiße wieder eingraben, die Blumen drauf, und das Ganze wird wunderbar wachsen.“, so Alfred Tonner.