Tschechische Exportbank vergibt wieder Kredite für Ausfuhren nach Russland

Tschechische Exportbank (Foto: Google Street View)

Die staatliche Tschechische Exportbank (ČEB) vergibt wieder Kredite für Ausfuhren nach Russland. Die Bank hatte die Vergabe der Kredite im Dezember unterbrochen. Begründet wurde die damalige Entscheidung mit den Turbulenzen um die Rubel-Währung.

Tschechische Exportbank  (Foto: Google Street View)
Die staatliche Tschechische Exportbank hat beschlossen, wieder Kredite für Ausfuhren nach Russland gewähren. Für die Kreditgewährung sollen allerdings strengere Bedingungen als vor dem Stopp im Dezember gelten. Bevorzugt werden sollen vor allem Transaktionen mit einer kürzeren Laufzeit von bis zu sieben Jahren. Das bestätigte der Bankabteilungsleiter für Außenbeziehungen und Kommunikation, Petr Križan. Der Generaldirektor der Exportbank, Karel Bureš, begründete die Wiederaufnahme der Kreditvergabe damit, dass der Rubel seit dem Jahreswechsel nicht mehr an Wert verliere. Die Russland-Geschäfte sollen auch weiterhin von der staatlichen Versicherungsgesellschaft EGAP versichert werden.

Über den Beschluss der Exportbank hat die Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ informiert. Dem Blatt zufolge will die Bank trotz der Abwertung des Rubels weiterhin jene Projekte fördern, für die sie Kredite vergeben hat und die gut fungieren. Der Aufsichtsrat hat auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche indes neue Prinzipien für die Förderung des Exports nach Russland verabschiedet, informierte Križan. Die Bank will künftig vor allem solche Geschäfte unterstützen, bei denen der Exporteur und seine Zulieferer wichtige Arbeitgeber in den Regionen Tschechiens sind. Bevorzugt werden sollen Produkte, bei denen tschechische Exporteure die Kreditnehmer sind.

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Der Umfang der von der Exportbank vergebenen Kredite in Russland soll bei 30 Milliarden Kronen (1,1 Mrd. Euro) liegen, das ist ein Drittel aller ČEB-Kredite. Die Bank sei bereit, nach Russland weitere 10 Milliarden Kronen an Krediten auszuleihen. Die ČEB hat zum Jahresende angegeben, möglicherweise uneinlösbare Forderungen von insgesamt fast 19 Milliarden Kronen in ihrer Bilanz zu haben. Der Großteil davon betrifft Projekte in Russland, die überwiegend aus der Zeit von 2007 bis 2011 stammen. Das Finanzministerium in Prag als Hauptaktionär der Exportbank versucht, diese unsicheren Forderungen zu verkaufen. Das sei in einigen Fällen auch schon gelungen, schreibt die Zeitung „Mladá fronta Dnes“.