Korean Air unterstützt ČSA-Restrukturierung – Streiks drohen
Bei der verlustträchtigen tschechischen Fluggesellschaft ČSA hat die geplante Restrukturierung begonnen. So soll ein Drittel des Personals entlassen werden, zudem sind Lohnkürzungen beschlossen. Am Mittwoch teilte ČSA-Miteigner Korean Air mit, dass man sich an der Stabilisierung des Unternehmens beteiligen wolle. Fast zeitgleich stimmte eine Mehrheit des Bordpersonals dafür, in den Streik gegen die Entlassungen zu gehen.
Laut dem ČSA-Vorstand will sich Korean Air daran beteiligen, das Grundkapital der tschechischen Fluggesellschaft zu erhöhen. Außerdem sind die Miteigner aus Fernost angeblich zu Stabilisierungszahlungen bereit. Über die entsprechende Entscheidung der Koreaner sei der Vorstand am Mittwoch in einem Brief unterrichtet worden, sagte Unternehmenssprecher Daniel Šabík am Donnerstag der Presseagentur ČTK. Šabík bezeichnete dies als „wichtigen Fortschritt“ in den gemeinsamen Gesprächen zwischen Seoul und Prag. Die Firmenbosse von ČSA sprechen von Finanzinjektionen in der Höhe von rund 20 Millionen Dollar, die das Unternehmen in den kommenden sechs Monaten brauche. Korean Air hält 44 Prozent an dem ansonsten staatlichen tschechischen Fluganbieter. Währenddessen startete die erste Welle an Entlassungen. Insgesamt sollen 77 Piloten, 172 Stewardessen und Stewards sowie 66 technisch-wirtschaftliche Mitarbeiter gehen. Vor allem das Bordpersonal protestiert gegen die Entlassungen. Laut Informationen von ČTK haben sich daher bei einer entsprechenden Abstimmung 97 Prozent der Stewardessen und Stewards dafür ausgesprochen, in Streik zu treten. Die Ergebnisse der Befragung wurden am Donnerstagmittag an alle ČSA-Angestellten verschickt.
Die Fluggesellschaft war zu Beginn der Wirtschaftskrise in rote Zahlen gerutscht. Mehrfach drohte bereits die Insolvenz. Im Frühling 2013 stieg dann die Korean Air bei ČSA ein. Trotzdem stand im vergangenen Jahr ein Verlust von 922 Millionen Kronen (33 Millionen Euro) zu Buche.