Größtes Pfadfindercamp Europas diesen Sommer in Tschechien
Es findet alle zwei Jahre statt - diesen August im tschechischen Doksy: das mitteleuropäische Jamboree, das größte Sommercamp der Pfadfinder in Europa. Sieben Tage lang trafen sich dort vergangene Woche 700 Pfadfinder aus acht verschiedenen Ländern. Die Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren kamen aus Tschechien, der Slowakei, Polen, Ungarn, der Ukraine, Holland, Schweden – und aus Taiwan. Unter dem Motto „Vorbereiten für die Zukunft“ hatten die 300 Workshop-Leiter ein vielfältiges Programm organisiert.
Neben den Zelten, am Eingang zum Camp, flattern große, bunte Plakate im Wind. Die Jugendlichen haben darauf strahlende Sonnen und blühende Pflanzen gemalt. Zu sehen ist auch eine Gruppe Menschen, die sich um eine Weltkugel an den Händen hält. „Wie stellt ihr euch die Zukunft vor?“- das ist Thema der Bilder. Es passt gut zum Motto des Jamboree-Treffens. Vize-Programmdirektorin Monika Gliňská:
„Das Motto heißt ‚Vorbereiten für die Zukunft‘. Wir hoffen, dass das Motto viel Raum für Eigeninitiativen der Teilnehmer bietet. In den ersten drei Tagen hatten wir drei große Blöcke: Zukunft in der Natur, Zukunft in der Technologie und Zukunft in der Demokratie. Wir haben viele Aktivitäten für diese Blöcke vorbereitet. Der Höhepunkt war ein großes Spiel. Dabei sollten die Teilnehmer alle Fähigkeiten, die sie gelernt haben, praktisch umsetzen.“Diese Fähigkeiten reichen vom Lernen der Blindenschrift über das Basteln eines indianischen Telefons bis hin zum Kinball-Spielen. Sogar eine Schmiede gibt es, in der die Pfadfinder ihre Kunstfertigkeit unter Beweis stellen können.
„Wir stellen hier Spielwürfel her, Ringe, Armreife und Schlüsselanhänger und so was“, erklärt der angehende Schmied Šimon.Neben Spiel und Spaß sollen die Teilnehmer des Sommercamps insbesondere den sorgsamen Umgang mit der Natur lernen. Zum Thema Energiesparen haben sich die Pfadfinder daher etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine Handy-Aufladestation mit zwei Fahrrädern, an der die Jugendlichen selbst Strom erzeugen können. Bis das Handy ganz aufgeladen ist, kann aber einige Zeit vergehen:
„Man kann hier so lange Radfahren, wie man will. Bis das Handy ganz aufgeladen ist, dauert es aber eine oder zwei Stunden. Das hält natürlich niemand aus, deswegen haben wir hier auch noch umweltfreundliche Sonnenkollektoren, mit denen das Handy schneller aufgeladen werden kann als mit Strom aus der Steckdose“, sagt Workshop-Leiter Vojtěch Listoň.Der englische Name des Sommercamps, Jamboree, heißt auf Deutsch „Fete“ oder „Gaudi“. Das passt gut, denn in dem vielfältigen Programm findet jeder Camp-Teilnehmer etwas, das ihm Spaß macht. Die Begeisterung ist groß. Die Aktivitäten seien einfach toll und sehr interessant, sagt ein Mädchen, das gerade Ohrringe aus Papier bastelt. Auch Pfadfinder Šimon ist begeistert: Es sei wirklich schön hier, die Leute seien super und die Atmosphäre toll.