Historische Beskiden-Baude wird wieder aufgebaut

Bergbaude Libušín (Foto: ČTK)

Seit einem Monat sind die mährischen Beskiden um eine Attraktion ärmer: Die historische Baude Libušín brannte fast vollständig ab. Nun wurde beschlossen, eine Kopie des Baudenkmals zu errichten.

Bergbaude Libušín  (Foto: ČTK)
Die Bergbaude Libušín befand sich auf dem Radhošť-Kamm in der Ansiedlung Pustevny. Der Schrotholzbau wurde vor 115 Jahren vom renommierten slowakischen Architekten Dušan Jurkovič erbaut. Die im Jugendstil gestaltete Berghütte war reichlich geschmückt, sie sollte an die slawische Volksarchitektur erinnern. Libušín war ein beliebtes Ziel zahlreicher Wanderer, denn im dortigen Restaurant wurden Spezialitäten der Beskiden-Küche serviert. Der Brand der Baude, die ein nationales Kulturdenkmal war, rief eine große Solidaritätswelle hervor. Binnen eines Monats wurden über drei Millionen Kronen (111.000 Euro) für den Wiederaufbau der Berghütte gespendet. Das Walachische Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm, das Libušín verwaltet, beschloss nun, eine wissenschaftlich fundierte Kopie des Holzhauses zu errichten. Die Ruinen sind bereits hinter einem Gerüst verschwunden. Milan Gesierich ist stellvertretender Direktor des Museums:

Petr Všetečka  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
„Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, auf dem Gelände des abgebrannten Objektes aufzuräumen. Alle Sachen, die verbrannt und nicht nutzbar waren, mussten wir wegschaffen.“

Architekt Petr Všetečka wurde damit beauftragt, die Unterlagen für den Wiederaufbau der Baude zusammenzutragen.

„Ich habe mich mit meinen Kollegen an der Instandsetzung der Villa beteiligt, die Jurkovič in Brno / Brünn gebaut hat. Dort hatten wir die Möglichkeit, einige architektonische Details aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Wir bemühen uns auch hier, an den Ruinen den Baustil von Jurkovič zu erkennen. Es ist bekannt, dass er sich wirklich gemeinsam mit den Zimmerleuten an der Gestaltung beteiligte. Dadurch unterscheidet sich die Baude von den anderen Gebäuden, die er errichtet hat.“

Foto: Roman Verner,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Architekt Všetečka musste auch einräumen, dass ihn der Brand der Baude Libušín sehr schmerze.

„Ich habe dieses Haus sehr gern gehabt. Jetzt ist es wichtig, eventuelle weitere Schäden zu verhindern. Der Torso der Berghütte muss entsprechend geschützt werden. Ich bin davon überzeugt, dass es möglich ist, die Baude wieder aufzubauen. Sie wird dann jedoch ein anderes Bauwerk sein.“

Der Direktor des Walachischen Freilichtmuseums, Jindřich Ondruš, nimmt an, dass die Vorbereitungen des Projektes noch etwa zwei Monate dauern werden:

Jindřich Ondruš  (Foto: Petr Zákutný,  Archiv des Zlíner Bezirks)
„Es geht darum, den bestehenden Zustand zu dokumentieren. Wir müssen wissen, was in die wieder aufgebaute Baude vom Originalbau mit einbezogen werden kann. Danach muss man in den Archiven recherchieren. Denn durch die bisherigen Instandsetzungen im Laufe der vergangenen 115 Jahre ist es sicherlich zu einigen Änderungen an der Gestaltung der Berghütte gekommen.“

Die Ursache für das Feuer in der Baude war Brandstiftung, nach dem Täter wird noch gefahndet. Die Polizei wartet momentan auf Gutachten und wertet neue Zeugenaussagen aus.

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