Drogenschmuggel: Bayern wollen mehr Kontrollen, Tschechen fürchten Reisebeschränkungen
Zum Jahresbeginn hat Bayern angekündigt, die verdachtsunabhängigen Personenkontrollen an der Grenze zu Tschechien zu verstärken. Vor allem der immer weiter steigende Drogenschmuggel bereitet dem bayerischen Innenministerium Sorgen. Die tschechische Seite reagierte verwundert auf die Ankündigung.
Das Problem ist Kreishauptmann Milan Chovanec durchaus geläufig. Er spricht aber auch an, dass Drogenhandel nicht nur ein Problem der Produzenten ist:
„Die Festnahmen wegen Drogenschmuggels sind laut Informationen der Polizei dieses Jahr unverändert hoch, denn leider ist die Popularität der tschechischen Droge Pervitin (Crystal) in Bayern stark gestiegen. Geschmuggelt wird auch eine Menge Marihuana. Primär ist das ein Problem der Asia-Märkte auf der tschechischen Seite der Grenze.“
Bayern möchte nun, neben den vermehrten Kontrollen, auch die automatische Kennzeichenerkennung ausbauen. Zudem soll der Austausch von so genannten DNA-Profilen verbessert werden. Chovanec, der derzeit auch als tschechischer Innenminister in der kommenden Koalition gehandelt wird, sagt, dass sich die tschechische Seite aber nicht alles gefallen lassen werde:„Wir werden sicherlich von unseren bayerischen Freunden wissen wollen, warum sie die Maßnahmen plötzlich verschärfen. Ich denke, die Beziehungen zwischen Tschechien und Bayern sind derzeit eigentlich sehr gut. Ich persönlich wünsche mir daher nicht, dass eine Verschärfung der Kontrollen zu einer Verschlechterung der Bedingungen für tschechische Bürger beim Grenzübertritt und zu unnötigen Schwierigkeiten führt. Darauf werde ich sehr sorgfältig achten, und falls es schlimmer wird, werde ich die bayerischen Kollegen um Verhandlungen bitten, um dies zu verhindern.“
Chovanec musste aber auch zugeben, dass er auf Kreisebene wenig ausrichten könne. Dies sei eine Angelegenheit zwischen den beiden Staaten Deutschland und Tschechien.