Kunstpreis zur Verständigung geht an Botschafter Jindrák und Škoda-Chef Vahland

Foto: Archiv des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik

Ob Reiner Kunze, František Černý oder Richard von Weizsäcker – sie alle haben symbolisch schon ein Kunstwerk erhalten für ihr Engagement in den grenzüberschreitenden Beziehungen. Mit dem entsprechenden Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung wurden dieses Jahr nun der tschechische Botschafter in Berlin, Rudolf Jindrák, bedacht sowie Winfried Vahland, Vorstandsvorsitzender des Autoherstellers Škoda. Die Verleihung fand am Mittwochabend im tschechischen Senat in Prag statt.

Rudolf Jindrák  (Foto: Archiv des Außenministeriums der Tschechischen Republik)
Peter Becher ist Veranstalter und Mitbegründer des Kunstpreises. Als Geschäftsführer des Adalbert-Stifter-Vereins machte er deutlich, dass sich sowohl Škoda-Chef Vahland als auch Botschafter Jindrák besonders um die Beziehungen beider Länder bemüht haben:

„Jeder hat sich auf seinem Gebiet, auf seine Weise für die Verständigung engagiert, Winfried Vahland zum Beispiel als Vertreter der Wirtschaft und Vorstandvorsitzender von VW-Škoda. Alle wissen, dass diese Zusammenarbeit das größte gelungene wirtschaftliche Gemeinschaftsprojekt ist. Jeder der diesem Gemeinschaftsprojekt vorsteht, hat durch seinen ganz persönlichen Stil zu diesem Erfolg beigetragen. Botschafter Jindrák kenne ich schon am längsten von allen Preisträgern, seit der Zeit, als er Generalkonsul in München war. Ich kann bestätigen, dass er sich seit dieser Zeit immer weit über seine normalen Pflichten hinaus für die Verbesserung der deutsch-tschechischen Beziehungen engagiert hat, und das auf ganze beeindruckende Weise.“

Václav Petrbok  (Foto: Archiv des Prager Literaturhauses)
Zur feierlichen Übergabe des Preises diente diesmal die traumhafte barocke Kulisse im Saal des Wallenstein-Palais. Überreicht wurden die grafische Arbeit „Porträt Franz Kafkas“ der tschechischen Künstlerin Alena Laufrová und der Farbholzschnitt „Robert Walser. Der Teich“ ihres deutschen Kollegen Christian Thanhäuser. Die beiden Ehrenpreise gingen an den Prager Sprachwissenschaftler und Historiker Václav Petrbok und an Ursula Schulz, die offizielle Stadtbotschafterin von Hamburg in Prag ist. Schulz will sich weiterhin für den Austausch beider Länder stark machen:

„Ich werde auf jeden Fall diese Auszeichnung zum Anlass nehmen, an weitere Türen anzuklopfen. Das war mir ganz klar und das mache ich auch.“



Ursula Schulz  (Foto: Archiv Radio Prag)
Die beiden Ehrenpreisträger haben auf unterschiedliche Art die Verständigung zwischen Tschechien und Deutschland gefördert. Das lobte auch Peter Becher.

„Was die Ehrenpreise anbelangt, so hat sich Frau Schulz besonders durch ihr persönliches Auftreten und Engagement sehr stark für den Austausch von Schülern und Lehrern eingesetzt. Darüber hinaus hat sie die beiden Zoos von Hamburg und Prag zusammengebracht. Václav Petrbok ist ein sehr vielversprechender Wissenschaftler. Er hat ein immenses Wissen und enorm zur Verbesserung des Wissenschaftsaustausches beigetragen.“

Foto: Archiv des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik
Der Kunstpreis wurde 1994 ins Leben gerufen und bereits zum 17. Mal verliehen. Die Übergabe findet jährlich wechselnd in Deutschland und Tschechien statt. Die Preisträger werden gemeinsam von sechs tschechischen und deutschen Institutionen ausgesucht, das sind der Adalbert-Stifter-Verein, die Brücke/Most-Stiftung, das Collegium Bohemicum, das Prager Literaturhaus, der Internationaler Kunstverein Pro arte vivendi und die Union für gute Nachbarschaft deutsch- und tschechischsprachiger Länder.

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