Ewiger Rechtsstreit: Budweiser Brauerei landet Teilerfolg gegen Anheuser-Busch
Die beiden großen Brauerei-Konzerne Anheuser-Busch und Budějovický Budvar streiten sich seit Jahren weltweit um die Rechte an den Marken „Bud“ und „Budweiser“. Mal gewinnt vor Gericht die amerikanische Firma, mal das tschechische Unternehmen. In der EU hatte der US-Konzern in den 1990er Jahren seine Marke eintragen lassen und damit den Bierkrieg ausgelöst. Zu Beginn dieses Jahres fielen die Urteile in zwei Streitfällen – in London und in Luxemburg. Das Ergebnis: 1:1. Ein Unentschieden, das den Streithähnen neue Nahrung gibt.
„Großbritannien ist unser zweitgrößter Exportmarkt. Wir erzielen dort regelmäßig einen Jahresumsatz von über acht Millionen Pfund. Also wirtschaftlich ein ganz wichtiger Markt für uns.“
„Unsere dominierende Marke ist Budweiser Budvar, wobei der Name Budweiser stets unten auf dem Etikett auftaucht. Der Name Budweiser heißt nichts anderes als Original aus Budweis, und diese Bezeichnung wollen wir nicht aufgeben“, so Boček.
Dieses Urteil sei aber noch nicht endgültig und man erwäge, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen, sagte Konzerndirektor Boček am Dienstag dem Tschechischen Rundfunk. Aber auch so sei die Niederlage noch verschmerzbar, weil die Firma noch nationale Rechte auf die Marke „Bud“ habe, ergänzt Boček:
„Unsere Brauerei hat die Marke Bud in Tschechien, Großbritannien, in der Slowakei, in Frankreich, den Benelux-Staaten und in Bulgarien registrieren lassen. Das bedeutet, selbst wenn das Urteil vom Dienstag endgültig wird, dann können wir uns in diesen Ländern noch auf nationaler Ebene zur Wehr setzen.“
Vielleicht ist das aber im Einzelfall eher überflüssig, wenn man auf die Begründung des EU-Gerichtsurteils schaut. Danach haben die Richter die Klage der Tschechen auch deshalb abgewiesen, weil die Budweiser-Brauerei die Bezeichnung „Bud“ in Frankreich und anderen Ländern zu wenig nutze. Klarheit über die Positionierung der beiden Streithähne gibt es indes für den amerikanischen Markt:
„Im Jahr 1939 haben unsere Vorgänger eine Vereinbarung mit Anheuser-Busch abgeschlossen, wonach unsere Brauerei kein Bier mehr unter der Bezeichnung Bud, Budweiser oder Budějovický Budvar auf den nordamerikanischen Kontinent exportieren wird. Also ohne all die Bezeichnungen, die auf die Stadt Budweis und den Herkunftsort des Bieres hinweisen“, erläutert Boček.
In Tschechien aber dürfte es genau umgekehrt sein. Denn hier schwören die Einheimischen nur auf ein Bier mit dem großen „B“ im Namen – dem aus Budweis.