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Sächsischer Ministerpräsident Tillich eröffnet neues Kontaktbüro Sachsens in Prag
Das deutsche Bundesland Sachsen verstärkt mit einem Kontaktbüro seine Präsenz in Tschechien. Die Anlaufstelle in Prag soll Unternehmen und Bürgern helfen, grenzüberschreitende Kontakte zu knüpfen. Ministerpräsident Stanislaw Tillich besuchte am Montag die neue Vertretung. Für die Sachsen sei Prag näher als Berlin und Breslau näher als Brüssel, sagte der Regierungschef. Vom Kontaktbüro können nach Ansicht Tillichs etwa mittelständische Unternehmen wie Automobilzulieferer profitieren. Das könne sowohl in Sachsen als auch in Tschechien zu neuen Arbeitsplätzen führen.
Mit dem tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg sprach Tillich über die Verkehrsverbindungen zwischen beiden Ländern. Er betonte, sich mit massivem Druck bei der Deutschen Bahn für einen Ausbau der Bahnverbindung Berlin-Dresden-Prag einzusetzen. Zur Sprache kamen auch die umstrittenen Pläne für den Bau einer Elbe-Stauanlage bei Děčín in Tschechien.
Präsident Klaus: Es ist Pflicht der Tschechen, der Attentäter auf Heydrich zu gedenken
Es sei unsere Pflicht, der Soldaten zu gedenken, die das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich 1942 vorbereitet und durchgeführt haben. Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus sagte dies vor Journalisten nach der Gedenkfeier in der Kyrill-und-Method-Kirche in Prag am Montag. Dort waren die Attentäter vor genau 70 Jahren umgekommen. Man müsse auch an die Bürger des damaligen Protektorats Böhmen und Mähren erinnern, die den Fallschirmspringern geholfen haben, betonte der Staatspräsident.
Staatsanwaltschaft in Aussig hat in der Causa Rath nach dem Gesetz gehandelt
Die Staatsanwaltschaft in Ústí nad Labem / Aussig hat im Fall des wegen des Korruptionsverdachts verhafteten Abgeordneten David Rath nach dem Gesetz gehandelt. Zu diesem Schluss ist die oberste Staatsanwaltschaft am Montag gekommen, die eine Überprüfung insbesondere in Bezug auf die sachliche und örtliche Zuständigkeit der Anwälte durchgeführt hat. Der Fall wurde zunächst von der Staatsanwaltschaft im nordböhmischen Kreis Ústí beaufsichtigt und später an die Staatsanwaltschaft des Mittelböhmischen Kreises übergeben. Dazu ist es gekommen, weil die schwerste der Straftaten in der Causa in Mittelböhmen geschehen ist.
David Rath war Mitte Mai in Rudná bei Prag verhaftet worden, kurz nachdem er umgerechnet 270.000 Euro entgegengenommen hatte. Die Polizei vermutet, dass es sich um Bestechungsgeld handelt, was Rath aber bestreitet.
Kontroverse Unternehmer Pitr und Provod wurden freigesprochen
Das Stadtgericht in Prag hat am Montag die kontroversen Unternehmer Tomáš Pitr und Miroslav Provod freigesprochen. Sie wurden wegen der Steuerbetrüge angeklagt, die sie im Jahr 1994 begangen haben sollen. Im Jahr 2006 wurden sie zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt, das aktuelle Befreiungsurteil im neuaufgerollten Verfahren ist endgültig.
Pitr stand Anfang Juni wegen einer anderen Straftat vor Gericht. Das Prager Stadtgericht hat ihn für die Manipulierung mit Aktien zweier Lebensmittelfirmen aus dem Besitz der Firma Agrocredit zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe mit verstärkter Aufsicht verurteilt. Fast zwei Jahre Haft hat Pitr, der sich eine zeitlang im Ausland versteckte, jedoch bereits abgesessen. Zudem darf Pitr fünf Jahre lang keine Führungsposition in einem Wirtschaftsunternehmen bekleiden.
Rechnungshof stellt Mängel bei EU-Operationsprogrammen in Prag fest
Der tschechische Rechnungshof (NKÚ) hat Mängel bei der Schöpfung der EU-Fördergelder in Prag festgestellt. Es droht daher, dass die EU einige der Projekte überhaupt nicht unterstützt. Laut dem Bericht des Rechnungshofs wurden Fehler bei öffentlichen Ausschreibungen gemacht sowie die Haushaltsdisziplin nicht eingehalten. Außerdem wirft der Rechnungshof dem Prager Magistrat vor, dass er eines der Operationsprogramme leitet und zugleich als Auditor kontrolliert. Der Rechnungshof konzentrierte sich auf das Operationsprogramm Praha Adaptabilita, in dem insgesamt 127,5 Millionen Euro bis 2013 bereitgestellt werden sollen. Im Rahmen des Programms werden Projekte im Bereich der Berufsausbildung, sozialen Integration beziehungsweise Modernisierung des Ober- und Hochschulunterrichts gefördert.
Susan Sarandon und Helen Mirren sind Hauptstars des 47. Filmfestivals in Karlsbad
Die US-amerikanische Schauspielerin Susan Sarandon und die britische Schauspielerin Helen Mirren sind die größten Stars, die am diesjährigen internationalen Filmfestival in Karlsbad teilnehmen. Mirren wird zur feierlichen Eröffnung des Festivals erwartet, Sarandon wird es abschließen. Wie der Festivalpräsident Jiří Bartoška am Montag bekannt gab, werden die beiden Oscar-Trägerinnen den Kristallglobus für ihr Lebenswerk übernehmen. Das 47. internationale Filmfestival in Karlsbad findet vom 29. Juni bis 7. Juli statt.
Ein Toter bei Absturz eines Kleinflugzeugs in Mittelböhmen
Bei dem Absturz eines Kleinflugzeugs in Mittelböhmen ist am Sonntagabend der Pilot ums Leben gekommen. Zu den Gründen für das Unglück werde noch ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin. Es war der dritte Absturz eines Kleinflugzeugs in diesem Teil Tschechiens am Wochenende, bei den beiden anderen waren die Insassen verletzt worden. Der Unfall am Sonntagabend ereignete sich zwischen zwei Gemeinden in der Nähe von Rakovník. Der Pilot des so genannten Ultralight-Fliegers starb am Unfallort.
Pilsen lässt erste komplette Geschichte der Stadt erstellen
Rund 30 Experten aus verschiedenen Fachbereichen haben begonnen, eine umfassende Geschichte von Plzeň / Pilsen auszuarbeiten. Pilsen ist die letzte tschechische Großstadt, zu der noch keine zusammenhängende Darstellung der Geschichte vorliegt. Die Autoren wollen eine mehrere hundert Seiten starke Publikation über den gesamten Zeitraum von der Urzeit bis 1990 erstellen. Der erste Teil bis zum Jahr 1788 soll Ende kommenden Jahres herauskommen, die Herausgabe des dritten Teils über die Zeit ab der Gründung des tschechoslowakischen Staates im Jahr 1918 bis kurz nach der Samtenen Revolution ist für 2015 geplant. An dem Werk beteiligt sind mehrere Institutionen, so unter anderem das Pilsner Stadtarchiv, das Westböhmische Museum und das Regionalarchiv in Pilsen.
Fußball-EM: Tschechien trifft im Viertelfinale auf Portugal
Portugal heißt der Gegner des tschechischen Fußballnationalteams im EM-Viertelfinale. Die Begegnung wird am Donnerstagabend in Warschau ausgetragen. Tschechien als Überraschungssieger der Gruppe A hofft nun auf mehr. Man wolle eine Medaille, sagte Nationaltrainer Michal Bílek nach dem 1:0-Sieg gegen Co-Gastgeber Polen am Samstag gegenüber Journalisten. Der portugiesische Stürmerstar Cristiano Ronaldo, der beim entscheidenden 2:1-Sieg gegen die Niederlande am Sonntag beide Tore seines Teams erzielte, glaubt an ein „extrem schweres Spiel“ gegen Tschechien. Die Chancen stünden 50:50 sagte Ronaldo der Presseagentur dpa.
Am Samstagabend besiegten die Spieler um Ersatz-Mannschaftskapitän Petr Čech im letzten EM-Vorrundenspiel der Gruppe A Polen mit 1:0. Den Siegtreffer im Städtischen Stadion von Breslau erzielte Petr Jiráček in der 72. Minute. Der Wolfsburger Mittelfeldspieler bezeichnete das Tor nach dem Spiel als „den größten Moment in seiner Karriere“. Nationaltrainer Michal Bílek bezeichnete den Sieg als „tolle Mannschaftsleistung“, Nationaltorhüter Petr Čech sprach von einem „verdienten Ergebnis“.
Tschechien-Star Rosický zur Behandlung in der Heimat
Tschechiens Mittelfeldstar Tomáš Rosický ist zur Behandlung seiner Achillessehnenprobleme zurück in die Heimat geflogen. Der Spielmacher vom FC Arsenal fehlte daher beim Training am Montag in Breslau. Bereits an diesem Dienstag wird der 31-Jährige aber wieder zum Team stoßen, das sich einen Tag später auf den Weg nach Warschau macht. Dort steht am Donnerstag das Viertelfinale gegen Portugal an. Rosický klagt seit Tagen über große Schmerzen an der Achillessehne und fehlte den Tschechen daher am vergangenen Samstag im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Polen. Auch ohne den früheren Dortmunder sicherte sich das Team von Trainer Michal Bílek aber durch ein 1:0 das Viertelfinal-Ticket. Mit Blick auf einen Einsatz gegen die Portugiesen zeigte sich Rosický wenig optimistisch. Es gebe eine Chance, doch die sei sehr klein, sagte der Mittelfeldspieler.
Das Wetter am Dienstag, 19. Juni: schön und heiß, Wärmegewitter möglich
Am Dienstag ist es in Tschechien schön und heiß, mit örtlichen Schauern oder Gewittern muss gerechnet werden. Die Tageshöchstwerte steigen auf 28 bis 32 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter bis zu 20 Grad Celsius.