Der Klavierpoet Ivan Moravec
Ivan Moravec gilt als einer der bedeutendsten Klaviervirtuosen der Gegenwart. Der 81-jährige Musiker wird oft als „Klavierpoet“ bezeichnet. Anfang dieser Woche hat er das Publikum im ausverkauften Dvořák-Saal des Prager Rudolfinums begeistert: Moravec spielte beim Musikfestival Prager Frühling Werke aus seinem beliebten Repertoire - von Claude Debussy, Maurice Ravel und Frederik Chopin.
Ivan Moravec begann mit sieben Jahren Klavier zu spielen. Anfangs zog es ihn eher zur Oper hin. In Prag studierte er aber Klavier bei der namhaften Klaviervirtuosin Ilona Štěpánová-Kurzová. Danach nahm er an den Meisterkursen bei Arturo Benedetti Michelangeli teil. Moravec debüttierte in Prag mit der Tschechischen Philharmonie unter Karel Ančerl. In London spielte er zusammen mit dem Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Hans Schmidt-Isserstedt. In den USA trat er 1964 zum ersten Mal mit dem Cleveland Orchestra unter der Leitung von George Szell auf. Seitdem kehrte Moravec immer wieder zu Konzerten in die USA zurück.
Der Pianist hat an vielen internationalen Musikfestivals teilgenommen und mit zahlreichen renommierten Dirigenten zusammengearbeitet. Viele der Schallplatten und CDs, die er für ausländische Firmen oder das tschechische Label Supraphon aufgenommen hat, wurden von Fachzeitschriften als „Platte des Jahres“ ausgezeichnet. In den USA wurde Ivan Moravec für seine Konzerttätigkeit von der amerikanischen Rundfunkunion für den Titel „Musiker des Jahres 1997“ nominiert. Zwei seiner Einspielungen wurden von der Firma Philips in die Anthologie „Große Pianisten des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen. Ganz besonders geschätzt wird Moravec als Interpret von Mozart, Chopin, Ravel und Debussy.
Neben seiner Lehrtätigkeit an der Prager Musikakademie wird Moravec oft als Juror zu internationalen Musikwettbewerben eingeladen. Zu seinen erfolgreichen Schülern gehören unter anderem Boris Krajný oder Jaroslava Pěchočová.Im Jahre 2000 wurde Ivan Moravec von Präsident Václav Havel mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Die Karlsuniversität verlieh dem Pianisten im selben Jahr den Karlspreis.