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Tschechien und Großbritannien planen EU-Wirtschaftsinitiative
Die Tschechische Republik bereitet zusammen mit Großbritannien und weiteren EU-Ländern eine Wirtschaftsinitiative vor, die zu mehr Wirtschaftswachstum und einer beschleunigten Liberalisierung des Binnenmarktes verhelfen soll. Dazu soll ein Brief an den Präsidenten des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy adressiert werden, berichtet die tschechische Presseagentur ČTK. Laut gut informierten Quellen wollen den Brief neben dem tschechischen Premier Petr Nečas und dem britischen Premierminister David Cameron auch die Regierungsvorsitzenden aus den Niederlanden, Irland, Schweden, Estland, Italien und aus der Slowakei unterschreiben, schreibt ČTK. Am Donnerstag soll Nečas zum Beispiel das Thema bei seinem Besuch in den Den Haag bereits mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte besprochen haben.
Tschechien und Großbritannien haben sich als einzige der 27 EU-Staaten noch nicht dem geplanten Fiskalpakt angeschlossen. Beim EU-Gipfel am 1. März soll dieser Sparpakt offiziell unterzeichnet werden.
Präsident Klaus plädiert für EU-Beitritt Serbiens trotz Kosovo-Differenzen
Die Präsidenten Tschechiens und der Slowakei haben sich für einen raschen EU-Beitritt der Staaten des so genannten Westbalkans ausgesprochen. Man habe selbst lange an das Tor der Europäischen Union geklopft und könne sich daher in ihre Lage hineinversetzen, sagte der tschechische Präsident Václav Klaus auf Schloss Lány bei Prag nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus Serbien, Kroatien und der Slowakei. Serbien wartet derzeit auf die Zuerkennung des EU-Kandidatenstatus, die im Dezember erneut aufgeschoben wurde. Strittig ist vor allem das Nachbarschaftsverhältnis zur ehemaligen Provinz Kosovo. Die Lage dort dürfe den Blick auf die Leistungen Serbiens nicht verstellen, erklärte der slowakische Präsident Ivan Gašparovič. Priština dürfe nicht entscheidend sein, sagte er. Kroatien soll bereits im Sommer 2013 zum 28. EU-Mitglied werden.
Tschechien und die Slowakei setzen sich seit Jahren für die EU-Eingliederung der südosteuropäischen Länder des ehemaligen Jugoslawiens ein. Sie wollen dabei auch ihre Erfahrungen aus der friedlichen Teilung der Tschechoslowakei zum 1. Januar 1993 einbringen. Im Gegensatz dazu war der Zerfall Jugoslawiens von blutigen Kriegen und Bürgerkriegen gezeichnet.
Tschechien will doppelte Staatsbürgerschaft in vollem Umfang einführen
Tschechien will die doppelte Staatsbürgerschaft erlauben. Bisher ist dies meist nur bei Ehen mit Ausländern möglich. Die Neuerung ist Teil eines Entwurfs des Innenministeriums zur Novelle des Gesetzes über die Staatsbürgerschaft der Tschechischen Republik. Tschechischen Bürgern, die freiwillig eine fremde Staatsbürgerschaft annehmen, solle die doppelte Staatsbürgerschaft in vollem Umfang ermöglicht werden, sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber dem Nachrichtenserver idnes.cz. Zudem soll Emigranten im Ausland die Rückgewinnung der tschechischen Staatsbürgerschaft erleichtert werden.
Stiftung Charta 77 und Václav-Havel-Bibliothek streiten um Vergaberecht für Havel-Preis
Die Stiftung Charta 77 und die Václav-Havel-Bibliothek streiten sich um das Vergaberecht für einen zukünftigen internationalen Havel-Preis. Die Leiter beider Institutionen wollen im März ihre Positionen klären. Der Leiter der Stiftung Charta 77, František Janouch, will den Havel-Preis mit dem Namen seiner Organisation verbunden sehen, da beides historisch miteinander zusammenhänge. Er habe diese Absicht auch bereits mit der Witwe des verstorbenen ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten, Literaten und Dissidenten besprochen, sagte Janouch der Presseagentur ČTK. Der Leiter der Václav-Havel-Bibliothek, Martin Palouš, hat im Januar bereits dem Verwaltungsrat der Bibliothek einen anderen Vorschlag unterbreitet. Demnach soll der Havel-Preis von insgesamt fünf Institutionen gestiftet werden. Dazu gehört seinen Angaben aber auch die Stiftung Charta 77.
Tschechische Schriftsteller gehen auf Tour durch in Deutschland, Österreich und die Schweiz
Zeitgenössische tschechische Schriftsteller gehen ab kommende Woche auf eine Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Auftakt zu der Lesereise durch die deutschsprachigen Länder mit dem Titel LITERAToUR.CZ startet am kommenden Mittwoch in Prag. Endpunkt der Tournee wird eine Präsentation tschechischer Literatur bei der Buchmesse in Leipzig am 16. März. An der Diskussionsrunde zum Auftakt in Prag nehmen unter anderem mit Petra Hůlová und Petra Soukupová zwei Trägerinnen des wichtigsten tschechischen Buchpreises, Magnesia Litera, teil. Die Diskussion von insgesamt zehn Autoren moderieren werden der Schriftsteller Jaroslav Rudiš und der Richter und Fotograf Igor Malijevský. Anfang März treten Radka Denemarková und Petr Borkovec nacheinander in München, Salzburg und Basel auf. In Köln, Zürich und in weiteren Städten sind Hůlová und Rudiš zu sehen und zu hören. In Hamburg und Berlin wiederum präsentieren Tomáš Zmeškal und Markéta Pilátová ihre Werke.
Eisschnelllauf: Sáblíková holt Silber bei Mehrkampf-WM
Eisschnellläuferin Martina Sáblíková hat bei der Mehrkampf-WM in Moskau Silber gewonnen. Die tschechische Europameisterin siegte zwar über beide Langstrecken, musste sich aber in der Gesamtwertung Ireen Wüst beugen. Die Niederländerin verteidigte damit ihren Titel. Nach drei der vier Strecken war Sáblíková auf Rang drei gelegen. Im abschließenden 5000-Meter-Rennen lief die 24-Jährige jedoch rund 13 Sekunden schneller als Christine Nesbitt und konnte sich in der Gesamtwertung noch an der Kanadierin vorbeischieben. Im vergangenen Jahr hatte Martina Sáblíková in Vancouver WM-Bronze geholt.
Nordische Kombination: Slavík wird Dritter bei Weltcup in Klingenthal
Tomáš Slavík hat beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal den dritten Platz belegt. Für den 30-jährigen Tschechen ist dies der erste Podestplatz seiner Karriere. Sieger wurde der Franzose Jason Lamy Chappuis, vor Bernhard Gruber aus Österreich. Slavík profitierte von der Absage der Springwertung wegen starken Schneefalls. Die Athleten starteten am Sonntag nur zum Zehnkilometerlauf anhand der Weiten des Probespringens am Samstag.
Das Wetter am Montag, 20.2.: Wolken, Schneeschauer, bis 3 Grad
Am Montag ist es in Tschechien bewölkt mit gelegentlichen Schneeschauern, im weiteren Tagesverlauf zeigt sich immer mehr die Sonne. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -1 bis +3 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter bei -5 Grad Celsius.