Hersteller freuen sich: Tschechische Speckwurst ist als europäische Marke geschützt
Haben Sie schon einmal etwas von der tschechischen Jäger-Salami (Lovecký salám) oder der hiesigen Speckwurst (Špekáček) gehört? Sicher, diese Wurstwaren werden in erster Linie immer noch hierzulande hergestellt und verkauft, doch daran könnte sich womöglich bald was ändern. Mit zwei weiteren Wurstprodukten aus Tschechien und der Slowakei wurden die „Lovecký salám“ und der „Špekáček“ jetzt in die europäische Liste der garantiert traditionellen Spezialitäten aufgenommen. In Tschechien ist vor allem die Speckwurst ein echter Renner.
Das durch die EU geschützte Rezept ist andererseits noch keine Garantie dafür, dass man jetzt in Geschäften auch von billigen Nachahmungen der Speckwurst verschont bleibt. Die Imitationen können weiterhin im Angebot bleiben und auch mit dem gleichen Namen verkauft werden – das Logo der europäischen Schutzmarke aber dürfen sie nicht benutzen. Damit können die Hersteller der tschechischen Speckwurst nun auch europaweit besser für ihr traditionelles Produkt werben, sagt Tereza Magdalena Dvořáčková vom Landwirtschafsministerium in Prag:
„Für den Hersteller ist es eine sehr gute Möglichkeit, die Bekanntheit seines Produktes zu erhöhen. Die Schutzmarke mit dem EU-Logo ist ein Marketing-Instrument, dass in der Europäischen Union bereits seit dem Jahr 1992 vergeben wird.“Die Aufwertung der Speckwurst mit der europäischen Schutzmarke hat für den Verbraucher nun aber auch einen kleinen Nachteil: sie wird teurer. Ersten Einschätzungen des Tschechischen Verbandes der verarbeitenden Industrie zufolge wird sich ihr Kilopreis um zehn Kronen, also läppische 40 Eurocent erhöhen. Der Kunde aber weiß nun mit großer Sicherheit, dass er dafür auch eine originale Speckwurst made in Tschechien erhält. Und noch ein Tipp: Speckwürste werden nicht nur in der warmen Jahreszeit produziert und verkauft, sie sind ganzjährig zu haben. Und das auch als Konserve, eingelegt in einer Essiglösung garniert mit Zwiebeln und allerlei Gewürzen. Diese Wurst wird hierzulande als „Utopenec“, also die „Ertrunkene“ (Wurst) bezeichnet. Nicht von ungefähr gehört der ziemlich säuerlich schmeckende Utopenec zum Bestandteil jeder Speisekarte in einer tschechischen Bierkneipe.