Viele gemeinsame Interessen: Sachsens Landwirtschaftsminister Kupfer zu Gast in Prag
Sie sind seit Jahren außergewöhnlich gut: die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien. Erst im vergangenen Herbst war Ministerpräsident Tillich in Prag zu Gast – wir haben berichtet. Am Montag besuchte nun Sachsens Landwirtschafts- und Umweltminister Frank Kupfer (CDU) Prag. Und auch er betonte nach den Gesprächen mit seinem tschechischen Amtskollegen Ivan Fuksa (ODS) die hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Martina Schneibergová hat darüber mit Daniel Kortschak gesprochen, der für Radio Prag im Landwirtschaftsministerium war.
„Beide Minister haben die Situation als ernst, aber nicht akut gefährlich bezeichnet. Der Pegel der Elbe steigt zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Flüssen immer noch leicht, aber nur mehr sehr langsam. Besonders erfreut gezeigt hat sich Sachsens Minister Kupfer über die gute Zusammenarbeit mit Tschechien bei der Hochwasser-Vorwarnung. Man sei auch diesmal wieder rechtzeitig gewarnt worden und hätte Schutzmaßnahmen ergreifen können.“
Bleiben wir noch bei der Elbe: Tschechien will ja in Děčín eine Staustufe bauen, um die Schiffbarkeit des Flusses auch für große Frachter zu garantieren. In Sachsen stoßen diese Pläne aber - vorsichtig gesagt – auf Skepsis. Wie ist der aktuelle Stand in der Sache?„Minister Kupfer hat berichtet, dass man dieser Tage nun die vollständige tschechische Übersetzung der Projektunterlagen erwartet. Und dann hat man bis Ende Februar Zeit, sich im grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeits-Verfahren zu äußern. Und auch wenn er es nicht so klar gesagt sagt – Minister Kupfer hat schon recht deutlich anklingen lassen, dass die Stellungnahme Sachsens wohl eher negativ ausfallen wird. Tschechiens Minister Fuksa steht weiter hinter dem Projekt, will – und muss natürlich - aber jetzt auch erst einmal den Ausgang der Umweltverträglichkeits-Verfahrens abwarten.“
Da wird es also noch spannend in Sachen Elbe. Bei einem anderen Thema waren sich die beiden Minister aus Sachsen und dann wieder einig: Nämlich der Landwirtschaft…„Ja genau, und da droht beiden Ländern Ungemach aus Brüssel. Denn ab 2013 sollen landwirtschaftliche Großbetriebe mit weniger Subventionen auskommen müssen. Und genau solche großen Betriebe haben sowohl Sachsen als auch Tschechien aus der kommunistischen Zeit geerbt. Also verwundert es kaum, dass die beiden Länder in Brüssel gemeinsam gegen diese Pläne vorgehen wollen.“
Klingt kompliziert und ist es wahrscheinlich auch. Mehr dazu erfahren Sie dann am Dienstag in unserer Sendereihe Umwelt und Verbraucher.„Ja genau, unter anderem gibt es dort ein Interview mit dem sächsischen Landwirtschafts- und Umweltminister Kupfer zu hören.“