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Regierung in Prag: in Tschechien droht kein terroristischer Anschlag
Tschechien sei keiner direkten Gefahr eines terroristischen Anschlages ausgesetzt. Zu diesem Schluss ist am Donnerstag die Sicherheitskommission der Regierung gekommen. Das Gremium, dem Premier Nečas, Innenminister John, Verteidigungsminister Vondra sowie die Chefs der Geheimdienste und der Leiter des Regierungsamtes angehören, bezeichnete die von den USA kürzlich für Europa herausgegebene Sicherheitswarnung als „sehr allgemein gehalten.“ Die von Tschechien ergriffenen erhöhten Sicherheitsmaßnahmen auf dem Prager Flughafen sowie die verstärkte Überwachung von bestimmten Risikoobjekten sei „adäquat und ausreichend“, so ein Regierungssprecher.
Kanadische Experten werden in Tschechien Schutz der Minderheiten prüfen
Im November kommt eine Gruppe kanadischer Experten nach Tschechien, um zu prüfen, ob die Tschechen hierzulande auch nationale Minderheiten gesellschaftlich akzeptieren und ausreichend schützen. Hintergrund dieser Inspektion ist die mögliche Aufhebung der Visumspflicht, die die Kanadier vergangenes Jahr für nach Kanada reisende tschechische Bürger wieder eingeführt haben. Das erklärte der tschechische Innenminister Radek John am Donnerstag am Rande des EU-Innenministertreffens in Luxemburg. Kanada hatte die Visumspflicht im Juli vorigen Jahres wieder eingeführt, weil allzu viele Roma, die aus Tschechien kamen, in ihrem Land um Asyl ersucht haben. Nun hofft Minister John, dass Kanada die Visumspflicht für Tschechen lieber früher als später wieder aufheben wird.
Revision der IEA: Tschechien sollte Energien besser nutzen
Die Tschechische Republik sollte in ihrer Energiepolitik neue Akzente setzen. Dabei sollte sie ihre Energien besser nutzen und vor allem den Verbrauch bei energieintensiven Gebäuden und Verkehrsanlagen senken. Das ist das Fazit einer Revision, deren Ergebnisse am Donnerstag in Prag vom Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), Nobuo Tanaka, und vom tschechischen Minister für Industrie und Handel, Martin Kocourek, veröffentlicht wurden. Die Senkung der Energieintensität, die Tschechien anhand der Revision empfohlen wird, sei eine der Prioritäten seines Ressorts, sagte Kocourek. Dabei sei es von 1990 bis 2008 bereits gelungen, die Energieintensität jährlich um 2,5 Prozent zu senken. Das sei das beste Ergebnis im Rahmen der OECD-Länder, die von der Energieagentur beobachtet würden, so der Minister.
ČEZ erhält Nutzungsrechte für ersten Block von Temelín für weitere zehn Jahre
Das Energieunternehmen ČEZ hat die Bewilligung zum Betrieb des ersten Reaktorblocks im Atomkraftwerk Temelín für weitere zehn Jahre erhalten. Die ursprüngliche Zehn-Jahres-Lizenz, die der Energiegigant besitzt, läuft am 11. Oktober aus. Die Nutzungsrechte für den ersten Reaktorblock von Temelín wurden dem Konzern ČEZ, dessen Aktienmajorität der tschechische Staat besitzt, von der Staatlichen Behörde für atomare Sicherheit (SÚJB) erteilt, gab am Donnerstag ČEZ-Sprecher Marek Sviták bekannt.
Kulturministerium erklärt „Slawisches Epos“ von Mucha zum Kulturdenkmal
Das tschechische Kulturministerium hat entschieden, den Gemäldezyklus „Slawisches Epos“ von Alfons Mucha zum kulturellen Denkmal zu erklären. Für die Handhabe und Aufbewahrung des Epos werden daher vermutlich schon bald strengere Regeln gelten. Die Entscheidung fällte das Ministerium am 29. September, am 1. Oktober wurde die Hauptstadt Prag zum Eigentümer des Epos erklärt. Derzeit läuft die 15-tägige Einspruchsfrist gegen diese Entscheidung.
Der Prager Magistrat begrüßt die Aufnahme des „Slawisches Epos“ in die Liste der nationalen Kulturdenkmäler. Für die Stadt bedeute dies, dass sie sich sehr sorgfältig um den Schutz und die optimale Aufbewahrung des Epos bemühen müsse, sagte der Prager Kulturstadtrat Ondřej Pecha (ODS).
Kreishauptmann Hašek gegen Umzug des „Slawischen Epos“ nach Prag – Abtransport bereits begonnen
Mitarbeiter der Städtischen Galerie Prag haben am Donnerstag in Moravský Krumlov / Mährisch Krumau damit begonnen, die ersten Bilder des Slawischen Epos von Alfons Mucha zu verpacken und in die tschechische Hauptstadt zu transportieren. Derweil hat der südmährische Kreishauptmann Michal Hašek die Stadtväter von Prag dazu aufgefordert, den Abtransport des Gemäldezyklus nach Prag einzustellen. Hašek widersprach damit einer Entscheidung seines eigenen Landkreises vom Mittwoch, als entschieden wurde, den Umzug der Bilder von Mähren nach Prag zu gestatten. Damit hatte der Landkreis eine einstweilige Verfügung der Stadt Moravský Krumlov aufgehoben. Die südmährische Kleinstadt, wo die 20 Bilder ausgestellt sind, war einem Antrag von John Mucha, dem Enkel des Jugendstilmalers gefolgt und hatte die Übersiedlung der Bilder im letzten Moment verhindert. Der Prager Kulturstadtrat Ondřej Pecha (ODS) betonte, man wolle die Bilder nun binnen zwei Wochen nach Prag bringen. Jüngsten Meldungen zufolge wird die Überführung der Bilder jedoch rund drei Wochen dauern.
Tschechischer Außenhandel mit leichtem Überschuss
Der tschechische Außenhandel verzeichnete im August dieses Jahres einen Überschuss von 500 Millionen Kronen (20 Millionen €). Im Vergleich zum August des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang um 6,1 Milliarden Kronen (244 Millionen €). Wie das tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag mitteilte, ist der Export im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent, der Import aber um 30,1 Prozent gestiegen. Stark gesunken ist der Außenhandelsüberschuss in der Maschinen- und Fahrzeugindustrie (-6,1 Milliarden Kronen), beim Handel mit Mineralölen und Kraftstoffen (-3) und bei chemischen Produkten (-1,3).
Umsätze im Einzelhandel im Jahresvergleich leicht gestiegen
Die Umsätze im tschechischen Einzelhandel sind im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent gestiegen. Das gab am Donnerstag das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) bekannt. Am stärksten gestiegen sind im August die Umsätze im Internet- und Versandhandel (16,7 Prozent), sowie bei Textilen und Schuhen (9,4 Prozent) und Second-Hand-Waren (9,1 Prozent). Umsatzeinbußen verzeichneten hingegen Händler von Lebensmittelspezialitäten (-4,6 Prozent), der Gemischtwarenverkauf außerhalb von Geschäften und Kiosken (-4,5 Prozent) und Haushaltswaren (-1,1 Prozent).
Deutsche Gastronomie-Unternehmer bieten Tschechen Arbeitsplätze an
Restaurant-Besitzer und Hoteliers aus Deutschland bieten jungen und / oder qualifizierten Arbeitnehmern aus Nordwestböhmen mehrere Dutzend Arbeitsplätze in der Gastronomie an. Ihre Angebote haben die Unternehmer aus Bayern und Sachsen am Donnerstag erstmals auf einer Arbeitsbörse im westböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad unterbreitet. Die Börse wurde in Zusammenarbeit mit regionalen Arbeitsämtern aus Karlsbad, Chomutov / Komutau und Ústí nad Labem / Aussig veranstaltet. Die Arbeitsämter der drei Städte hatten rund 150 Leute aus der Region zur Börse geladen. Für Leute, die arbeitslos sind, aber eine entsprechende Ausbildung in einem gastronomischem Bereich haben, sei die Börse eine gute Chance, nicht nur Arbeit, sondern gleichzeitig auch Auslandspraxis zu bekommen, informierte der Direktor des Karlsbader Arbeitsamtes, Kamil Řezníček. Im grenznahen Sachsen stünden bis zu 300 Arbeitsplätze in der Gastronomie und im Hotelwesen in Aussicht, im südbayerischen Holzkirchen würden den Tschechen sogar bis zu 2000 Arbeitsstellen angeboten, hieß es.
Neue Prager Niederflur-Straßenbahn im Fahrgastbetrieb
Seit Mittwoch ist die neue Prager Niederflur-Straßenbahn mit Fahrgästen unterwegs. Das von der Pilsener Firma Škoda Transportation gelieferte Fahrzeug ist bereits im Herbst 2008 präsentiert worden, zahlreiche technische Probleme bei den Probefahrten haben die Inbetriebnahme aber mehrmals verzögert. Die 31,4 Meter langen Wagen sind die ersten durchgehenden Niederflur-Straßenbahnen in Prag. Bisher fährt ein Fahrzeug des als 15T bezeichneten Typs im Probebetrieb auf den Linien 7 und 18. Zum Jahreswechsel sollen 25 weitere Straßenbahnen in Betrieb gehen. Insgesamt hat die Stadt Prag 250 Stück der neuen Niederflurbahnen bestellt.
Verdächtige Boxen an Prager Straßenlaternen waren Werbegag einer Telekom-Firma
Die Prager Polizei hat zwei Jugendliche ausgeforscht, die am Montag rund 100 verdächtige Boxen an Straßenlaternen auf der Prager Kleinseite angebracht haben sollen. Die mit blinkenden Dioden versehenen Schachteln hatten für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr gesorgt, weil die Behörden davon ausgehen mussten, es könnte sich um einen potenziellen Anschlag in dem sensiblen Botschaftsviertel handeln. Die beiden jungen Männer gaben an, die Schachteln im Auftrag einer Werbeagentur angebracht zu haben, die vom Telekomanbieter Telefónica O2 beauftragt worden ist. Das Unternehmen beteuert, über die Art der Werbekampagne nicht informiert gewesen zu sein und hat sich für die dadurch ausgelöste Aufregung entschuldigt.
Auf der Prager Kleinseite haben viele Botschaften ihren Sitz, unter anderem jene der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands. Die beiden jungen Männer wurden wegen eines Verstoßes gegen Verordnungen der Hauptstadt Prag angezeigt.
Eishockey-Extraliga: Budweis und Liberec feiern Heimsiege
In zwei weiteren Begegnungen des 8. Spieltags in der Eishockey-Tipsport-Extraliga gingen am Mittwochabend jeweils die Gastgeber als Sieger vom Eis: Der HC Mountfield České Budějovice schlug Kometa Brno mit 3:2, Liberec besiegte Vagnerplast Kladno mit 2:1. Nach der achten Runde führt Budweis die Tabelle mit 18 Punkten an, nur einen Zähler dahinter folgen die mährisch-schlesischen Teams aus Ostrau-Vítkovice und Třínec. Schlusslicht mit nur einem Pluspunkt ist Vagnerplast Kladno.
Das Wetter am Freitag: vorwiegend heiter, Frühnebel, bis 16 Grad
Am Freitag ist es in Tschechien vorwiegend heiter, morgens örtlich Frühnebel oder diesiges Wetter, das vereinzelt auch tagsüber anhält. Die Tageshöchsttemperaturen liegen aber nur bei 12 bis 16 Grad Celsius.