Was der Arzt sagt
Kennen Sie den? Sitzen zwei an der Bar. Sagt der eine: „Letzte Woche war ich beim Arzt!“ Darauf der andere: „Und? Was hat er gesagt?“ Antwort: „30 Mark!“ „Nein, ich meine: Was hast du denn gehabt?“ „20 Mark.“ „Nein, nein, was hat dir denn gefehlt?“ „Na, 10 Mark!“
Ein uralter Witz, der aber ziemlich genau beschreibt, wie man sich nach einem Besuch bei einem tschechischen Arzt fühlt. Am Ende bekommt man nämlich meistens ein Rezept (beinahe jede Erkältung wird mit Antibiotika bekämpft), einen Krankenschein (bei laufender Nase und Kratzen im Hals mindestens eine Woche) und einen guten Tipp („Legen Sie sich ins Bett und trinken Sie Tee!“). Aber danach steht man auf der Straße und weiß nur ausnahmsweise, was man eigentlich hat und was einem fehlt. Meine Beobachtungen zur Informationspolitik tschechischer Ärzte beanspruchen allgemeine Gültigkeit. Das beweist der Rollenwechsel:„Ach, du warst beim Arzt. Was hast du denn?“ Antwort: „Keine Ahnung, aber für eine Woche reicht’s.“ Ich muss zwar zum Glück nicht oft zum Arzt, aber für meinen hoffentlich noch fernen nächsten Besuch habe ich mir vorgenommen mal auf einer Diagnose zu bestehen. Damit ich auf die Frage „Was hat er denn gesagt?“ nicht mehr antworten muss: „30 Kronen!“ So hoch ist nämlich in Tschechien die Praxisgebühr.