Grenzenloses Europa? Nicht in Bayern!
Immer wieder geistert das Thema durch die Medien und auch ich habe die Diskussion aufmerksam verfolgt: die Grenzkontrollen an der tschechisch-deutschen – oder genauer gesagt, der böhmisch-bayerischen Grenze. Lang ist die Liste der Beschwerden tschechischer Autofahrer über systematische und zeitweise schikanöse Kontrollen. Ich selbst habe bisher keine derartigen Erfahrungen gemacht. Das liegt möglicher Weise erstens daran, dass ich nur sehr selten mit dem Auto fahre. Und zweitens und vor allem daran, dass ich eher nach Sachsen und Österreich als nach Bayern fahre.
Nach einer Viertelstunde dürfen wir weiterfahren. „Das ging aber schnell, diesmal, versichern einander die Stamm-Fahrgäste.“ Trotzdem, so wirklich willkommen im Freistaat Bayern fühle ich mich nach dieser Aktion nicht. Und nach einer einwöchigen Reise quer durch Frankreich, Luxemburg und zahlreiche deutsche Bundesländer und schließlich über Berlin zurück nach Tschechien ohne eine einzige weitere Polizeikontrolle frage ich mich, wovor man sich in Bayern denn gar so fürchtet. Und ob man in der Münchener Staatskanzlei am Ende irgendetwas mit dem Schengener Abkommen nicht so ganz verstanden hat. Fragen, denen auch Horst Seehofer bei seinem angekündigten Prag-Besuch wohl nicht entgehen wird können. Übrigens: Ich habe gerade die Fahrkarten für meinen nächsten Besuch in Deutschland gebucht. Es geht – erraten – nach Sachsen.