Sport-Wochenende – Erfolge beim letzten Leistungstest vor Olympia
In gut drei Wochen starten die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Die Weltcup-Wettbewerbe am zurückliegenden Wochenende waren für die meisten tschechischen Olympia-Fahrer ein letzter Leistungstest.
In ein tiefes Tal der Unsicherheit ist aber eine weitere tschechische Medaillenhoffnung gefallen. Die Trickskifahrerin Nikola Sudová hat sich vergangene Woche beim Training im amerikanischen Deer Valley das vordere Kreuzband im linken Knie überdehnt. Sudová, die beim Weltcup in diesem Jahr meist auf dem Podest stand, hat nun nur noch wenige Chancen auf einen Start in Vancouver: Bei 15 Prozent liege die Hoffnung, sagte der behandelnde Arzt.
Sichere Olympiafahrer sind indes Skispringer Antonín Hájek, Kombinierer Pavel Churavý und Abfahrtsläuferin Šárka Záhrobská. In ihren Sportarten sind sie jeweils die tschechische Nummer eins. Slalom-Spezialistin Záhrobská fehlt aber bereits seit zwei Monaten ein Erfolgserlebnis. Nur beim Saison-Auftakt in Aspen gewann sie einen Weltcup-Slalom. Und in ihrer zweiten Disziplin, dem Riesenslalom, hat die Tschechin allgemein Probleme. Am Wochenende in Maribor gelangte sie erneut nicht in den zweiten Lauf – zum fünften Mal hintereinander:„Mit den Ergebnissen bin ich sicher nicht zufrieden. Aber ich wusste, dass ich den Riesenslalom nicht so schnell beherrschen werde. Ich arbeite weiter daran. Ich versuche immer besser zu werden, und irgendwann wird es klappen“, so Záhrobská.
Währenddessen hat Skispringer Hájek bereits vor Vancouver den größten Sprung nach vorne geschafft. Auf der Großschanze in Sapporo wurde er am Sonntag Vierter. Skisprungtrainer Jiroutek sieht seinen Schützling schon ganz nah dran an Siegertypen wie dem österreichischen Olympia-Titelverteidiger Morgenstern: Hájek müsse nur noch seine Nervosität ablegen, versicherte Jiroutek.
Ebenfalls einen Sprung nach vorne gemacht hat die Biathlonstaffel der tschechischen Frauen. Das junge Quartett mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren lief und schoss sich am Freitag in Ruhpolding auf den sechsten Platz. Ein ähnlich gutes Ergebnis fuhr Alpinskiläufer Ondřej Bank ein. Er wurde Siebter bei der Superkombination in schweizerischen Wengen. Dabei hatte es im ersten Teil der Kombination, bei der berühmten Lauberhorn-Abfahrt, nur zu Platz 18 gereicht:„Im Kombinations-Slalom bin ich dann auf volles Risiko gefahren; ich brauchte Punkte, um bei Olympia eine gute Startnummer zu bekommen. Insgesamt bin ich jetzt sehr zufrieden“, fasste Bank zusammen.
Im Laufe dieses Montags müssen die Verbände dem tschechischen Olympischen Komitee ihre Nominierungen für Vancouver bekannt geben. Am Donnerstag soll dann das komplette Olympiateam präsentiert werden.