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Barroso stellt neue EU-Kommission vor - Füle erhält Ressort für die EU-Erweiterung

Štefan Füle ist künftig in Brüssel für die Erweiterung der Europäischen Union verantwortlich. EU-Kommissionschef José Manuel Barroso verteilte am Freitag die Spitzenpositionen in der EU-Behörde und bestellte den vorigen tschechischen Europa-Minister zum Kommissar für die EU-Erweiterung. Premierminister Jan Fischer hält die Übernahme dieses Ressorts für einen Erfolg für Tschechien und die EU. Fischer verwies auf Füles Erfahrung in der Diplomatie. Zweifel am tschechischen EU-Kommissar wegen seiner kommunistischen Parteimitgliedschaft vor der Wende von 1989 habe Barroso gegenüber Journalisten zurückgewiesen, schreibt die Presseagentur AFP.

Auf Füle kommt in seinem Amt in der nächsten Zeit vor allem der geplante EU-Beitritt von Kroatien zu; auch Island klopf an die Türen der EU. Zudem erbt der ehemalige tschechische Europaminister mit seinem neuen Ressort den Streit um einen möglichen Beitritt der Türkei.

Finanzminister Janota will Manager-Boni in allen staatlichen Firmen senken

Finanzminister Eduard Janota will Änderungen bei den Manager-Boni in allen Firmen mit staatlichem Mehrheitsanteil senken, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Es müsse mit einer Senkung der Bonuszahlungen gerechnet werden, hieß es weiter. Das Ministerium arbeitet derzeit an einer Studie zu den Zahlungen in den Führungsetagen des Firmen, in nächster Zeit will sich Janota deswegen mit Premierminister Fischer treffen.

Mitte der Woche hatte Janota die geplanten Bonuszahlungen in der Höhe von umgerechnet 4,8 Millionen Euro an 15 ehemalige Manager der halbstaatlichen Fluglinie ČSA kritisiert. Bei der ČSA war im Sommer ein Finanzloch bekannt geworden, das Unternehmen ist wirtschaftlich angeschlagen. Der Finanzminister sagte, er wolle die Auszahlung der Gelder an die ČSA-Manager verhindern.

Weiterer tschechischer Soldat trug nationalsozialistisches Abzeichen

Ein weiterer Soldat der tschechischen Armee soll nationalsozialistische Abzeichen getragen haben. Es handele sich um einen Angehörigen der Flugabwehrbrigade in südböhmischen Strakonice, er sei von der Armeepolizei am Donnerstag festgenommen und außer Dienst gestellt worden, sagte am Freitag ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Gegen den Soldaten wird nun strafrechtlich ermittelt, ihm droht zudem die Entlassung aus der Armee. In diesem Monat waren bereits zwei tschechische Soldaten der ISAF-Truppe in Afghanistan entlassen worden, weil sie Abzeichen der SS an ihren Helmen trugen. Verteidigungsminister Barták hatte nach diesem Fall angekündigt, er werde gegen rechtsextremistische Tendenzen in der Armee verstärkt vorgehen.

Konstituierender Parteitag von Top 09 in Prag

In Prag hat am Freitagabend der konstituierende Parteitag der politischen Vereinigung Top 09 begonnen. Die Partei stellt sich damit seit ihrer Gründung im Sommer zum ersten Mal offiziell der Öffentlichkeit vor. Noch am Abend billigten die 167 Delegierten eine Parteisatzung. Am Samstag soll die personelle Besetzung der Partei bestimmt werden. Favorit für den Posten des Parteichefs ist der frühere Außenminister Karel Schwarzenberg, Vize-Chef wird voraussichtlich der frühere Finanzminister Miroslav Kalousek, der als Gründungsvater von Top 09 gilt. Die Partei versteht sich als konservative und pro-europäische Alternative zum bisherigen politischen Spektrum. In den jüngsten Umfragen konkurriert sie mit der kommunistischen Partei um den dritten Platz in der Wählergunst.

Impfung gegen Schweinegrippe kann in Tschechien kommende Woche vollständig anlaufen

Die Impfung gegen die Schweinegrippe wird in der kommenden Woche in Tschechien vollständig anlaufen können. Bisher war der Impfstoff noch nicht an alle Arztpraxen und Krankenhäuser ausgeliefert worden, bis zum Wochenende sollen die letzten medizinischen Einrichtungen das Präparat erhalten, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Prag. Für die erste Phase der Impfung hat Tschechien insgesamt 95.000 Dosen Impfstoff erhalten. Sie sind vorrangig für das Gesundheitspersonal sowie Risikogruppen wie chronisch Kranke und Schwangere bestimmt. Insgesamt erhält das Land eine Million Dosen Impfstoff.

Umfrage: Mehrheit der Tschechen für Rauchverbot in Restaurants

Laut einer Umfrage der Prager Karlsuniversität wünscht sich mehr als der Hälfte der Tschechen ein vollständiges Rauchverbot in Restaurants und Kneipen. Medizinstudenten hatten dazu 830 Menschen in Prager Gaststätten befragt. Dabei zeigten sich die Meinungsunterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern: Während sich zwei Drittel der Nichtraucher für ein Rauchverbot aussprachen, war es bei den Rauchern nur ein Drittel. In Tschechien besteht bisher kein Rauchverbot in Restaurants und Kneipen, obwohl dies seit vielen Jahren diskutiert wird.

Die Medizinstudenten untersuchten zudem, wie sehr Passivrauchen die Gesundheit von Beschäftigten in den Raucher-Gastbetrieben beeinträchtigt. Bei 23 von 25 untersuchten Beschäftigten stellten die Studenten eine Schädigung der Blutgefäße fest.

Tschechien beklagt Probleme im Stromnetz wegen deutscher Windenergie

Windenergie aus Deutschland bereitet derzeit Probleme für das tschechische Stromnetz. Bereits die ganze Woche hätten deutsche Windkraftanlagen mehr als erwartet produziert und damit auch das tschechische Netz überlastet, beklagte die Leiterin der Tschechischen Energieversorgungsnetze (ČEPS), Jana Jabůrková, am Freitag. Diese Probleme treten laut Jabůrková regelmäßig im November auf. Anstatt des geplanten Exports von 130 Megawattstunden Strom nach Deutschland seien unerwartet insgesamt bis zu 1300 Megawattstunden Strom in das tschechische Netz gedrängt, so Jabůrková.

ČEZ siegt wieder beim Wettbewerb „Die 100 Besten Tschechiens“

In der alljährlichen Wirtschaftsumfrage „Die 100 Besten Tschechiens“ hat zum fünften Mal in Folge der Energiekonzern ČEZ gewonnen. Auf dem zweiten Platz hielt sich ebenso zum wiederholten Male der Autobauer Škoda; dritter wurde Vodafone - Tschechische Republik. Der Wettbewerb wird von der Bürgervereinigung „Comenius“ ausgeschrieben und hat zum Ziel, ein breites Spektrum tschechischer Firmen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Teilnehmen können Unternehmen, die in Tschechien Steuern zahlen, mindestens 20 Angestellte haben sowie einen Jahresumsatz von umgerechnet über einer Millionen Euro vorweisen.

Landwirtschaftsgeräte-Hersteller wird tschechische Firma des Jahres

Zur besten Firma des Jahres 2009 in Tschechien ist gestern der Landwirtschaftsgeräte-Hersteller Farmet aus Česká Skalice gewählt worden. Farmet sei aus dem Nichts aufgebaut worden und habe sich auf einem Markt durchgesetzt, auf dem eigentlich große Unternehmen aus dem Westen das Sagen haben, begründete die Fachjury die Wahl. In den weiteren Kategorien siegten der Hotelier Lukáš Pytloun aus Liberec als bester gewerbetreibender Unternehmer und das Web-Portal www.KamPoMaturite.cz („Wohin nach dem Abitur“) als kundenfreundlichste Firma. Insgesamt hatten sich zum diesjährigen vierten Jahrgang des Wettbewerbs über 3600 Firmen gemeldet. Ausrichter ist die Unternehmensberatungsagentur Bison & Rose.

Ab Februar will eBay auch im tschechischen Internet antreten

Der weltweit größte Auktions-Server im Internet, eBay, wird voraussichtlich im kommenden Jahr auch auf Tschechisch auftreten. Das schreibt die Zeitung „Lidové noviny“ in ihrer Ausgabe vom Freitag. Anfang Februar will eBay auch den Internet-Auktionsmarkt in Russland, Griechenland, Norwegen, Schweden, Dänemark und Tschechien bedienen. Das wäre nach vier Jahren die erste Erweiterung des Servers Richtung Osten. Damals stieg eBay auf dem polnischen Markt ein. Tschechen nutzen bisher vor allem den amerikanischen und deutschen eBay-Server und kaufen überwiegend Autos, Motorräder und Ersatzteile. In Tschechien war bisher der Server Aukro.cz mit 1,4 Millionen Nutzern die Nummer eins.

Das Wetter am Samstag, 28. November: bewölkt, bis 10 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt. Örtlich ist leichter Regen möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 10 Grad Celsius.