Peinliche Vorstellung: Fußball-Nationalteam unterliegt Aserbaidschan 0:2

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Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft kommt aus der Krise nicht heraus. Der Frust über die gescheiterte WM-Qualifikation war noch nicht verdaut, da setzte es am Mittwoch einen weiteren herben Schlag für die Nationalelf. Nach einer mehr als peinlichen Vorstellung gingen die tschechischen Spieler mit einer 0:2-Niederlage gegen Aserbaidschan beim Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten vom Platz.

„Peinliche Niederlage“, „Schande“, „Blamage“, so titelten am Mittwoch die tschechischen Zeitungen. Das Blatt „Mf Dnes“ bringt die Leistung der Nationalelf mit nüchternen Zahlen auf den Punkt: „90 Minuten. 5 Torschüsse. 0 Tore.“ Dafür kassierte Tschechien gleich zwei Tore vom „Jausengegner“ Aserbaidschan. Zum ersten Mal klingelte es in der 25. Minute im Tor von Tomáš Grigar: Einwurf für Aserbaidschan, eine schnelle Flanke von Schukurow auf den schlecht gedeckten Dschawadow - und es steht 1:0 für Aserbaidschan, auch der Kommentator des Tschechischen Fernsehens ist ein wenig überrascht:

„Und, leider, der Ball ist im Netz. Nach einer ganz unspektakulären Aktion. 25. Minute, Aserbaidschan schießt ein Tor gegen uns.“

Nach dieser unspektakulären, aber folgenreichen Aktion passierte erst einmal nichts mehr. Die tschechische Mannschaft stapfte ziellos übers Feld und auch der Gegner kam zu keinen wirklichen Chancen. In der 57. Minute versuchte schließlich Michal Papadopulos den Ball mit dem Kopf ins aserbaidschanische Tor zu manövrieren, doch das Leder landete deutlich neben dem Kasten. In der 65. Minute schoss Blažek direkt in die Arme des gegnerischen Keepers. Das war´s dann auch schon mit den Chancen der Tschechen. Doch es sollte noch schlimmer kommen: 89. Minute, zuerst ein Freistoß, Limberský springt ein wenig höher als sein aserbaidschanisches Gegenüber und der Ball landet im Out. Eckball für Aserbaidschan, Dschawadow schießt und zielt auf den Kopf von Abuschow. Der Fernsehreporter konstatiert nüchtern:

„Und leider, nun ist unser Schicksal besiegelt. In der 89. Minute haben wir ein zweites Tor bekommen.“

Kurz darauf der Abpfiff, 0:2 gegen die Nummer 125 der Fußball-Weltrangliste. Ein wenig herzeigbares Ergebnis für den erst im Oktober ernannten tschechischen Nationaltrainer Michal Bílek, der die Niederlage dennoch mit Fassung trägt:

Michal Bílek rechts  (Foto: ČTK)
„Nein, verärgert bin ich überhaupt nicht. Natürlich kann ich mit so einer Leistung auch nicht zufrieden sein, denn das Ergebnis ist nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber es war ja immerhin nur ein Test und die Erprobung neuer Spieler. Wir werden die Neulinge weiter beobachten und dann sehen wir weiter.“

Nun haben die Nationalspieler bis zum Frühjahr Zeit, um zueinander zu finden und Trainer Bílek wird wohl die eine oder andere Nominierung überdenken. Für die Zeitungskommentatoren ist schon jetzt klar: Ohne die Stars Petr Čech, Milan Baroš und Tomáš Rosický wird es nicht gehen, wie beispielsweise die „Lidové noviny“ schreiben.

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