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Polizei verdächtigt vier verhaftete Rechtsextremisten des Brandanschlags auf eine Roma-Familie in Vítkov

Die tschechische Polizei verdächtigt vier Rechtsextremisten, am Brandanschlag auf eine Roma-Familie im mährischen Vítkov im April beteiligt gewesen zu sein. Den etwa 25 Jahre alten Männern werde versuchter Mord vorgeworfen und sie seien in Untersuchungshaft genommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Ostrava / Ostrau bei einer Pressekonferenz. Die vier möglichen Täter gehören zu einer Gruppe von neun Männer und drei Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren, die bereits am Mittwoch festgenommen wurden. Acht von ihnen wurden nach Verhören wieder freigelassen. Gegen sie lägen keine ausreichenden Beweise vor, so die Polizei.

Bei dem nächtlichen Anschlag Mitte April waren drei Menschen verletzt worden, unter ihnen auch ein zweijähriges Mädchen, das schwerste Verbrennungen erlitt, inzwischen aber außer Lebensgefahr ist.

Tschechische Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal um 4,9 Prozent

Die Leistung der tschechischen Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Um 4,9 Prozent schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr, das ist der größte Einbruch im Quartalsvergleich seit der Gründung der Tschechischen Republik. Dabei legte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem ersten Quartal noch zu, wenn auch nur um 0,3 Prozent. Das geht aus einem aktuellen Wirtschaftsbericht vor, den das Tschechische Statistikamt veröffentlicht hat. Der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes sei auf den dramatischen Einbruch in der Industrieproduktion, beim Export und im Einzelhandel zurückzuführen, hieß es.

Minister Kocáb will Paaren in registrierter Partnerschaft die Adoption von Kindern ermöglichen

Der Minister für Minderheiten und Menschenrechte, Michael Kocab, möchte gleichgeschlechtlichen Paaren, die in registrierter Partnerschaft leben, die Adoption von Kindern ermöglichen. Derzeit schließt dies in Tschechien ein Gesetz aus, das erst vergangenes Jahr verabschiedet wurde. Laut Kocáb diskriminiert das Gesetz Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und steht damit im Widerspruch zur tschechischen Verfassung. Sein Ministerium hat daher bereits erste Schritte zu einer Änderung eingeleitet. Wie verlautete, soll ein neues Gesetz noch vor den Wahlen im Oktober vom Parlament verabschiedet werden.

Insolvenzanträge tschechischer Unternehmen stark gestiegen

Immer mehr tschechische Unternehmen stellen einen Insolvenzantrag. In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg die Zahl um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, insgesamt waren es 2455 Anträge. Besonders groß war die Zunahme in der Metallindustrie, in der Holzverarbeitung und im Maschinenbau, wo die Zahlen um das Drei- bis Vierfache anwuchsen. Dies gab das Kreditversicherungsunternehmen Coface Czech bekannt. Trotz erster ermunternder Signale von den Exportmärkten rechne er im Herbst mit neuen Rekordzahlen bei den Insolvenzen, sagte der tschechische Coface-Generaldirektor Radek Laštovička.

Tschechien setzt Rekordsumme beim Waffenhandel um

Der tschechische Waffenhandel hat im vergangenen Jahr um acht Prozent zugelegt und erreichte damit die höchsten Exportzahlen seit der Gründung der Tschechischen Republik. Insgesamt wurden Armeematerial und Waffen für rund 190 Millionen Euro ausgeführt. Dies geht aus dem offiziellen Bericht des Industrie- und Handels-Ministeriums hervor, der am Montag dem Regierungskabinett vorgelegt wird. An erster Stelle der Exportländer steht Indien, in das etwa 10,5 Prozent der Lieferungen gingen, es folgen die Slowakei mit 10 Prozent sowie Polen mit 4 Prozent.

Firma Petrof kämpft mit neuen Produkten und Entlassungen gegen die Krise

Die renommierte Firma Petrof in Hradec Králové / Königgrätz, einer der größten Piano- und Klavierbauer in Europa, hat mit den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafskrise stark zu kämpfen. Wegen der schrumpfenden Nachfrage nach Musikinstrumenten hat das Unternehmen bereits im Vorjahr begonnen, auch Möbel herzustellen. Zudem streicht die Firma seit Jahresbeginn fortlaufend Arbeitsplätze – ihre Zahl soll bis Ende August von 390 auf etwa 210 fallen. Dies gab das Unternehmen nun rund 170 Jahre nach der Geburt des Firmengründers Antonín Petrof bekannt. Petrof wurde am 15. August 1839 in Hradec Králové / Königgrätz geboren.

Rund 100.000 Karten für Papst-Gottesdienste bereits reserviert

Rund 100.000 Menschen haben bereits Karten für die zwei Gottesdienste des Papstes bei seinem Besuch in Tschechien bestellt. Die Reise von Benedikt XVI. ist für die Zeit vom 26. bis 28. September geplant. Großes Interesse an den Auftritten des Papstes besteht nicht nur in Tschechien, sondern auch im benachbarten Ausland, vor allem in der Slowakei und Polen sowie Deutschland und Österreich. Ausländische Interessenten können noch bis Ende August Karten über das Internet bestellen, wie die Veranstalter heute sagten.

Über 40.000 Zuschauer erlebten Prager Madonna-Konzert

Über 40.000 Zuschauer haben am Donnerstagabend das Prager Konzert der amerikanischen Sängerin Madonna erlebt. Weitere mehrere tausend Leute wohnten der imposante Bühnenshow der 50-jährigen Pop-Queen zudem außerhalb des Veranstaltungsgeländes bei. Die Freilichtbühne war im vierten Prager Stadtbezirk inmitten eines Wohnviertels errichtet worden. Einige Anwohner beschwerten sich über den sehr hohen Lärmpegel der Veranstaltung. Bei der Großveranstaltung waren mehr als 1000 Polizei- und Sicherheitskräfte im Einsatz.

Schwimmen: neuer tschechischer Rekord für Durchquerung des Ärmelkanals

Langstrecken-Schwimmer Rostislav Vítek hat den Ärmelkanal in einer neuen tschechischen Rekordzeit durchquert. Die Strecke von England nach Frankreich legte er am Freitag in 7:16 Stunden zurück. Damit war er neun Minuten schneller als seine Landsfrau Yvetta Hlaváčová im Jahr 2006. Vítek ist zudem der viertschnellste Ärmelkanal-Schwimmer weltweit. Ursprünglich wollte der Tscheche die Weltrekordzeit von 6:57 Stunden des Bulgaren Petar Stoitschew unterbieten. Die Bedingungen seien jedoch zu schlecht gewesen, sagte Rostislav Vítek nach seiner Ankunft am Ufer in Frankreich.

Motorrad-Grand Prix in Brünn: Veranstalter rechnen mit weniger Zuschauern

Für das 11. Rennen der diesjährigen Motorrad-Weltmeisterschaft, dem Großen Preis von Tschechien, befürchten die Veranstalter auf dem Masaryk-Ring bei Brno / Brünn ein geringeres Besucherinteresse als im vergangenen Jahr. Die Auswirkungen der Krise wären auch hier schon zu sehen; die Zeltplätze rund um die Strecke sind weniger ausgelastet als im Vorjahr, sagte ein Sprecher. 2008 kamen insgesamt 239.000 Zuschauer zu den drei Renntagen. Das diesjährige Rennwochenende ist am Freitag mit dem freien Training eröffnet worden. Rund 1000 Polizisten und Wachmänner sollen für einen sicheren und geordneten Ablauf der Veranstaltung sorgen.

Das Wetter am Samstag, 15. August: schön, bis 28 Grad

Am Samstag ist der Himmel über Tschechien heiter bis wolkenlos, nur noch vereinzelt kann es zu Schauern kommen. Die Temperaturen steigen weiter an und erreichen Tageshöchstwerte von 24 bis 28 Grad Celsius.