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Hochwasser: Finanzminister rechnet mit drei bis vier Milliarden Kronen für Beseitigung der Schäden

Finanzminister Eduard Janota rechnet mit einem Bedarf von drei bis vier Milliarden Kronen (115 bis 150 Millionen Euro) aus der öffentlichen Hand, um die Schäden des Hochwassers in Tschechien zu beseitigen. Das Geld soll in kürzest möglicher Zeit bereitgestellt werden, dies bedeute spätestens bis August, so Janota bei einer Talkshow im Tschechischen Fernsehen am Sonntag. Drei Milliarden Kronen könnten dabei aus dem Fonds für Verkehrsinfrastruktur kommen. Zudem sei rund eine Milliarde Kronen aus dem Fonds für die Beseitigung von Hochwasserschäden des Jahres 2006 noch nicht ausgeschöpft worden. Die Höhe der Gesamtschäden durch das Hochwasser wird auf 6 Milliarden Kronen (230 Millionen Euro) geschätzt.

Umweltministerium will Ursachen der „Blitz-Hochwasser“ analysieren

Das tschechische Umweltministerium will analysieren, warum es zu lokal begrenzten blitzartigen Hochwassern kommt. Dies hat Umweltminister Ladislav Miko angekündigt. In den vergangenen zwei Wochen waren an mehreren Orten über Tschechien verteilt nach starken Regenfällen und Gewittern immer wieder „Blitz-Hochwasser“ aufgetreten. In der Gegend von Nový Jičín waren dabei in einer einzigen Nacht neun Menschen ums Leben gekommen. Blitz-Hochwasser im Umfang wie in diesem Jahr waren in Tschechien bisher nicht bekannt, sagte Miko. Die Studie soll bis Ende des Jahres vorliegen, das Umweltministerium will darin auch Präventivmaßnahmen vorschlagen.

Raketenabwehr in Tschechien und Polen Thema bei Gesprächen von Obama in Moskau

Das geplante amerikanische Raketenabwehrsystem in Tschechien und Polen wird am Montag beim Antrittsbesuch von US-Präsident Barack Obama in Moskau Gesprächsthema sein. Der russische Präsident Dmitri Medwedew gab am Sonntag zu verstehen, dass ein weiterer Abbau atomarer Waffen im Rahmen eines neuen START-Vertrags von einem Verzicht auf das Raketenabwehrsystem abhinge. Solange Washington an der Raketenabwehr festhalte, würden die russischen Streitkräfte ihre atomare Schlagkraft aufrechterhalten, wird Medwedew von Presseagenturen zitiert. Im Rahmen des amerikanischen Raketenabwehrschildes sollen im mittelböhmischen Brdy eine Radaranlage stationiert werden und in Polen zehn Abwehrraketen.

Tschechischer Taucher ertrinkt im Vorderen Gosausee in Oberösterreich

Ein tschechischer Taucher ist bei einem Tauchgang im Vorderen Gosausee in Oberösterreich am Samstag ums Leben gekommen. Das berichtete am Sonntag die österreichische Wasserrettung. Als Unglücksursache wird vermutet, dass der Mann ein falsches Gasgemisch für seine Tauchtiefe benutzt hatte. In etwa 30 Metern unter dem Wasserspiegel kam es zu Komplikationen, seine zwei Begleiter konnten ihn aber nicht rechtzeitig an die Wasseroberfläche bringen. Einsatzkräfte der Wasserrettung konnten den Mann nur noch tot bergen. Nun soll die technische Ausrüstung des Tschechen überprüft werden, um die genaue Unfallursache zu klären.

30.000 Gläubige bei Wallfahrt zum Gedenken an Kyrill und Method

Im südmährischen Velehrad hat am Sonntag zum Gedenken an die Slawenapostel Kyrill und Method eine der größten Kirchenfeiern in Tschechien stattgefunden. An der feierlichen Messe am Vormittag nahmen rund 30.000 Gläubige teil, unter ihnen auch Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Kultur. Der 5. Juli ist in Tschechien Staatsfeiertag und soll daran erinnern, dass die aus dem griechischen Saloniki stammenden Kyrill und Method im 9. Jahrhundert den christlichen Glauben nach Mähren brachten. Am Montag schließt sich in Tschechien mit dem Gedenken an die Verbrennung des Reformators Jan Hus ein weiterer Staatsfeiertag an.

Forman und Havel planen weiter Film über das Münchner Abkommen 1938

Der tschechischstämmige Hollywood-Regisseur Miloš Forman und der tschechische Ex-Präsident Václav Havel haben weiter vor, einen Film über die Geschichte des Münchner Abkommens von 1938 zu drehen. Das Projekt sei jedoch etwas in den Hintergrund getreten, weil die Produktionsfirma sage, sie habe kein Geld, erläuterte Forman am Sonntag gegenüber Journalisten beim 44. Internationalen Filmfestival im westböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad. Havel und Forman hatten bereits im vergangenen Jahr begonnen an einem Drehbuch zu arbeiten, das sich an das Buch „Der Geist von München“ des französischen Publizisten Georges-Marc Benamou anlehnt. Mit dem Münchner Abkommen hatte Hitler im September 1938 die Tschechoslowakei gezwungen, die Sudetengebiete an Deutschland abzutreten.

Radsport: Kreuziger im weißen Trikot bei Tour de France

Der tschechische Radfahrer Roman Kreuziger vom Rennstall Liquigas ist gut in die Tour de France gestartet. Auch nach der zweiten Etappe am Sonntag lag der 23-Jährige auf Rang sieben und behauptete damit das weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer. Kreuziger kam auf der 187 Kilometer langen Flachetappe von Monaco nach Brignoles mit dem Hauptfeld ins Ziel, es gewann der Brite Mark Cavendish im Schlussspurt. Beim Auftakt-Zeitfahren in Monaco am Samstag hatte der Tscheche den siebten Platz erkämpft und damit unter anderem den favorisierten Amerikaner Lance Armstrong geschlagen. Am Montag steht eine 195,5 Kilometer lange Flachetappe an, die von Marseille nach La Grande-Motte führt.

Leichtathletik: Škrobáková verbessert tschechischen Rekord im Hürdensprint

Die Leichtathletin Lucie Škrobáková hat einen neuen tschechischen Rekord über 100 Meter Hürden erzielt. In Kladno unterbot sie bei einem Wettkampf der tschechischen Extraliga am Sonntag mit 12,73 Sekunden ihre eigene Bestzeit um zwei Zehntelsekunden. Damit blieb die 27-jährige Pragerin zum wiederholten Mal in dieser Saison unter der Marke von 13 Sekunden und scheint sechs Wochen vor der Leichtathletikweltmeisterschaft in Berlin in guter Form zu sein.

Eislauf: tschechischer Funktionär des Weltverbandes in Kritik wegen „unseriösem Angebot“ an Pechstein

Gerhardt Bubník, der tschechische Vorsitzende der Rechtskommission der Internationalen Eislauf-Union, ist aus Deutschland stark kritisiert worden. Gerd Heinze, der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG), warf Bubník am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF unseriöse Praktiken im Zusammenhang mit der zweijährigen Doping-Sperre für Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein vor. Vor der Anhörung Ende Juni in Bern habe der Tscheche dem Verband den Vorschlag gemacht, das Verfahren zu beenden, wenn Claudia Pechstein umgehend ihre aktive Laufbahn beende. Das habe ihn „nahezu gelähmt und sehr erschüttert“, so Heinze. Die ISU hatte die deutsche Eisschnellläuferin in dieser Woche wegen unregelmäßiger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt.

Das Wetter am Montag,6. Juli: warm und heiter oder wolkig

Am Montag ist es in Tschechien meist heiter, im Laufe des Tages auch wolkig. Zwar muss mit Schauern und Gewittern gerechnet werden, doch insgesamt geht die Niederschlagsneigung zurück. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 23 bis 27 Grad Celsius.