Zwanzig Jahre danach – Wiener Konferenz zum Fall des Eisernen Vorhangs
In der Wiener Hofburg findet derzeit unter dem Titel „Europakongress geteilt / geeint 1989 - 2009. Aufbruch in ein neues Europa“ ein großer internationaler Kongress statt. Till Janzer hat sich dazu mit Daniel Kortschak unterhalten, der vor Ort in der Donaumetropole ist.
„Wie der Titel schon verrät, geht es bei der Konferenz um ´20 Jahre danach´, um 20 Jahre seit dem Fall des Eisernen Vorhangs. Wie das auch der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Michael Spindelegger in teilweise sehr persönlichen Eröffnungsreden betont haben, ist das wie für die ehemaligen Ostblock-Länder auch für Österreich ein unglaubliches Ereignis gewesen und beide Seiten haben davon sehr profitiert.“
Die Veranstaltung gilt als internationale Tagung. Wer vertritt denn Tschechien dabei?
„Einerseits Jan Koukal, der Botschafter der Tschechischen Republik in Wien, er hat auch die Eröffnungsrede gehalten. Und auf Ministerebene ist Vize-Außenminister Tomáš Pojár gekommen. Aus der Slowakei und aus Ungarn sind hingegen die Außenminister selbst angereist. Und wie bereits gesagt, haben von österreichischer Seite der Bundespräsident und der Außenminister die Konferenz eröffnet. Tomáš Pojár fehlte dann bei der Pressekonferenz, nur sein Namensschild vertrat ihn.“
Die Konferenz dauert zwei Tage. Was steht denn bis Freitag noch alles an? Kannst du vielleicht die Höhepunkte des Programms nennen?
„Es geht einerseits um die kulturellen Umbrüche, andererseits um die friedliche Revolution. Dazu werden dann auch Studenten aus Bratislava, aus Polen und aus Tschechien teilnehmen. Karel Schwarzenberg, vor kurzem noch tschechischer Außenminister und langjähriger Präsident der internationalen Helsinki-Föderation für Menschenrechte, wird zudem seine ganz persönlichen Erinnerungen an den Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 schildern. Dasselbe hat auch Jiří Dienstbier versprochen. Der heutige Abgeordnete im tschechischen Senat war seinerzeit Außenminister und hat mit dem österreichischen Außenminister Alois Mock gemeinsam den Eisernen Vorhang durchschnitten.“