Eishockey-WM: Tschechien schließt Zwischenrunde mit zwei klaren Siegen ab

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Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz hat sich mittlerweile die Spreu vom Weizen getrennt. Nach den Spielen vom zurückliegenden Wochenende steht fest, dass Kanada und Russland als einzige noch ungeschlagene Mannschaften die großen Favoriten auf den WM-Titel sind. Neben diesen beiden herausragenden Teams aber haben sich auch Finnland, Tschechien und Weißrussland frühzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Die tschechische Auswahl schaffte das mit zwei überzeugenden Siegen über die Slowakei und Weißrussland.

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Die tschechischen Fans haben wieder gut lachen. Am Samstag durften sie schon frühzeitig ihre Jubelchöre anstimmen, denn im so genannten Bruderduell fegten ihre Lieblinge die benachbarten Slowaken mit dem 8:0-Kantersieg vom Eis. Das war Balsam für die schmerzlichen Wunden, die den tschechischen Cracks bei den zwei vorangegangenen Niederlagen durch die Finnen (3:4) und die Kanadier (1:5) zugefügt wurden. Für diese „wundersame Heilung“ hatte Nationaltrainer Vladimír Růžička jedoch eine ganz einfache Erklärung parat:

„Heute hatten wir auch das nötige Glück im Abschluss. Wir haben die ersten zwei Drittel zwar wirklich gut gespielt, weit wichtiger aber war: Wir haben unsere Chancen auch in Tore umgemünzt. Gegen Kanada haben wir diese Chancen nicht genutzt.“

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Das 8:0 war gleichzeitig der höchste Sieg, mit dem eine tschechische Mannschaft den östlichen Nachbarn bisher geschlagen hat. Einer, der daran nicht unerheblichen Anteil hatte, war Torhüter Martin Prusek, auch wenn er nach 34 Minuten wegen einer Verletzung ausgewechselt werden musste. Der 4:0-Vorspruing nach dem ersten Drittel habe seinen Teamgefährten zwar Sicherheit und Selbstvertrauen verliehen, entscheidend sei aber gewesen, dass man sich auch danach nicht auf das Ruhekissen gelegt habe, so Prusek:

„Wir haben auch im zweiten Drittel sehr gut gespielt und nicht nachgelassen und ich denke, nach unseren weiteren Toren haben die Slowaken dann resigniert.“

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Ihr abschließendes Match in der Zwischenrunde bestritt die tschechische Auswahl am Sonntag in Kloten gegen Weißrussland. Beide Teams hatten sich vor der Partie bereits für das Viertelfinale qualifiziert, ihr Duell war jedoch nicht ohne Reiz. Vor dem ersten Bully stand nämlich fest: Der Sieger geht WM-Titelverteidiger Russland in der K.-o.-Runde aus dem Weg, der Verlierer aber muss sich der fast unlösbaren Aufgabe annehmen. Und dass sind die Weißrussen, denn die Tschechen ließen sich von ihnen nicht überrumpeln, sondern spielten und schossen einen hoch verdienten 3:0-Sieg heraus. Einer der tschechischen Stars, der NHL-Angreifer Patrik Eliáš, war nach der Begegnung entsprechend gut gelaunt:

„Das ist wichtig, dass wir den Russen nicht schon im Viertelfinale begegnen, denn die spielen hier absolut das beste Eishockey von allen. Wir wissen aber, auch gegen die Schweden wird es nicht leicht werden. Das sind immer schwere Spiele, aber wir wollen uns endlich für einige WM-Niederlagen der letzten Jahre revanchieren.“

Wie fast alle seine Mitspieler geht Patrik Eliáš also davon aus, dass man im Viertelfinale auf die Schweden treffen wird. Die mussten aber erst noch am Montag die „Pflichtaufgabe Frankreich“ lösen, um wirklich der Gegner von Jágr, Eliáš & Co. zu sein. Ansonsten könnten es auch die US-Amerikaner sein.

Autor: Lothar Martin
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