Schweinegrippe in Tschechien: Alle Verdachtsfälle waren bisher negativ

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Sie ist das beherrschende Thema dieser Tage: die Schweinegrippe. Es vergeht kaum eine Stunde, in der es keine neue Meldung über die Ausbreitung des H1N1-Virus gibt, der im Gegensatz zu anderen Grippe-Erregern tödliche Folgen haben kann. Mittlerweile hat der Erreger auch Europa längst erreicht, in Tschechien aber gab es bisher auf jeden Verdachtsfall (zum Glück) noch kein positives Ergebnis.

Noch am Montag wurde bekannt, dass es auch in Tschechien erste Patienten gibt, die mit dem Verdacht, das Schweinegrippe-Virus in sich zu tragen, unter ärztliche Beobachtung gestellt wurden. Einen Tag später, als die Ergebnisse des Gesundheitschecks vorlagen, konnte der Leiter des staatlichen tschechischen Hygiene-Amtes, Michael Vít, jedoch Entwarnung geben:

„Bei allen drei Patienten, die von uns beobachtet wurden, wurde festgestellt, dass sie sich nicht mit dem Virus H1N1 angesteckt haben. In der Tschechischen Republik ist also bislang noch kein Fall einer Schweinegrippe-Erkrankung aufgetreten.“

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So erfreulich diese Ergebnisse auch sein mögen, zum Aufatmen besteht dennoch kein Grund. Seit Mittwoch werden nämlich in Plzeň / Pilsen und in Ostrava / Ostrau zwei weitere Tschechen mit dem Verdacht auf Schweinegrippe in den städtischen Krankenhäusern behandelt. Und die Meldungen über Fälle aus den Nachbarländern, in denen Menschen mit dem Virus infiziert sind, häufen sich: In Deutschland waren es bis Mittwochmittag drei Patienten und in Österreich eine Person, denen der Erreger nachgewiesen wurde. Vielleicht auch deshalb hat man jetzt in Tschechien auf der sechsstufigen Skala einer Pandemie-Gefahr die Warnstufe vier ausgerufen. Zu ernsthafter Besorgnis aber bestehe weiterhin kein Grund, beteuert die noch amtierende Gesundheitsministerin Daniela Filipiová:

„Ich will ganz klar betonen: Es besteht bei uns kein Grund zur Panik. Die Maßnahmen, die auf dem Flughafen in Prag-Ruzyně getroffen wurden, sind zurzeit vollkommen ausreichend.“

Auf dem Prager Flughafen können sich alle Reisenden, die von einem Auslandsaufenthalt zurückehren, gleich untersuchen lassen, falls sie sich unwohl fühlen. Der weltweit starke Flugverkehr ist auch der Grund, weshalb sich die Krankheit so schnell ausbreitet. EU-Ratspräsident Tschechien hat ebenso zügig reagiert und für Donnerstag eine Sondersitzung der Gesundheitsminister aller EU-Länder zur Schweinegrippe einberufen. Mit dabei ist neben Daniela Filipiová auch bereits die designierte neue tschechische Gesundheitsministerin Dana Jurásková – um die Kontinuität des tschechischen Ratsvorsitzes sicherzustellen, hieß es. Aber auch anderswo wurde bereits gehandelt. Zum Beispiel bei dem größten tschechischen Reisebüro, Exim Tours. Dessen Handelsdirektor Jan Koláčný:

„Wir haben in den zurückliegenden 24 Stunden eine Blitzumfrage bei unseren Klienten durchgeführt, die die Absicht hatten, im Mai oder Juni nach Mexiko zu reisen. Dabei haben wir festgestellt, dass die überwiegende Mehrheit von ihnen jetzt doch lieber den Urlaubsort wechseln würde.“

Aus diesem Grund hat Exim Tours alle Mexiko-Flüge vorerst gestrichen.