Die Hand drauf!

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Hallo und willkommen bei Tschechisch gesagt. Gleich am Anfang können wir Ihnen in die Hand geloben – slíbit rukou dáním, dass wir heute dem Thema Hand – ruka weiter treu bleiben. Denn hier bietet das Tschechische gleich seitenweise Wortspiele und Redewendungen.

Die Hand drauf – ruku na to gibt man, um die Ehrlichkeit seines Versprechens zu betonen. Mit der Hand bestätigt man seine Verpflichtung, was sich im Tschechischen sogar im Verb ručit– bürgen beziehungsweise zaručit se– sich verbürgen widerspiegelt. Befehlen heißt poručit, und dementsprechend ist der Leutnant, der Befehle gibt, ein poručík. Ein poručník ist wiederum ein Vormund, und mit dem ručník hat er gar nichts zu tun. Das letztgenannte Wort bezeichnet keine Person, sondern das Handtuch.

Foto: Martina Stejskalová
Doručit heißt dann in die Hand bringen, also zustellen. Der Postzusteller - also Briefträger - ist demzufolge ein poštovní doručovatel. Bringt dieser Ihnen einen Brief, der nicht in den Briefkasten geworfen werden darf, sondern von Ihnen persönlich übernommen werden muss, dann handelt es sich um ein Schreiben zu eigenen Händen – do vlastních rukou. Ist ein Brief an eine Institution gerichtet, in deren Rahmen aber jemand Konkretes ihn in Empfang nehmen soll, zum Beispiel der Direktor, dann steht auf dem Umschlag: zu Händen des Direktors – k rukám ředitele. Gelangt etwas an eine unberufene Person, dann kommt es im Tschechischen in unberufene Hände – do nepovolaných rukou.

Und das war´s für heute. Der Uhrzeiger, im Tschechischen das Uhrhändchen – hodinová ručička, zeigt nämlich, dass unsere Zeit vorbei ist. Auf Wiederhören daher in einer Woche! Na slyšenou za týden!