„Forum 2000“ beendet - kluge Köpfe aus aller Welt diskutierten in Prag

Václav Havel (Foto: ČTK)

Religion und Fanatismus, Mächtige und Machtlose, Modernität ohne Demokratie – das sind nur einige der Themen, die von Gästen aus der ganzen Welt in den vergangenen vier Tagen in Prag diskutiert wurden: auf der Konferenz „Forum 2000“, die unter der Schirmherrschaft von Ex-Präsident Václav Havel zum 12. Mal veranstaltet wurde. Diesmal unter dem Motto „Offenheit und Fundamentalismus.“

Václav Havel  (Foto: ČTK)
„Es gab hier eine Unmenge von Gedanken zum Thema Fundamentalismus und Fanatismus zu hören. Gesprochen wurde über Modernität oder darüber, welchen Spielraum die heutige Zivilisation der menschlichen Besessenheit gewährt, oder über Demokratie und Pluralität. Das alles sind miteinander vernetzte Themen, auf die wir alle zweifelsohne auch künftig immer wieder eingehen werden.“

So bilanzierte in seinem Schlusswort der Schirmherr der Konferenz, Václav Havel. Dabei wies er darauf hin, dass die Dokumente des diesjährigen Forums, sprich Diskussionsbeiträge der anwesenden Gäste, in einem Sammelband nachgelesen werden können. Schließlich, so Havels Anmerkung, ist niemand in der Lage, eine vollkommene Übersicht über alle diskutierten Themen zu haben. In der Tat: Das diesjährige Forum 2000 hat parallel an acht verschiedenen Orten in Prag stattgefunden.

Außenminister Karel Schwarzenberg  (Foto: ČTK)
Zu Gast waren rund hundert Philosophen, Ex-Politiker, Vertreter verschiedener Religionen und andere Intellektuelle, die trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen über Probleme in der heutigen globalisierten Welt diskutierten. Gerade diese Tatsache hob der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hervor:

„Ich bin begeistert, dass sich hier wieder einmal führende Denker aus der ganzen Welt getroffen haben, um miteinander zu reden. Ich glaube, dass zu der Offenheit, über die Präsident Havel gesprochen hat, noch viel mehr gehört. An erster Stelle Demut.“

Forum 2000  (Foto: ČTK)
Der Demut, wie Schwarzenberg unterstrich, gegenüber dem Anderen und auch dem gegenüber, was man nicht versteht – sei es eine fremde Religion, fremde Kultur oder die fremde Welt überhaupt. Kurzum, Demut und gleichzeitig Respekt davor, was in einem anderen Teil der Welt geschaffen wurde.

Václav Havel hob auch eine Neuigkeit beim diesjährigen „Forum 2000“ hervor:

„Wichtig ist, dass dieses Forum von Anfang bis Ende – im Einklang mit seinem Leitmotto – für die Öffentlichkeit zugänglich war. Gekommen sind mindestens 2000 Besucher.“

Das Publikum war im besten Sinne „kunterbunt“: Studenten, Ministerialbeamte, renommierte Schriftsteller und Denker, Vertreter internationaler Firmen, Diplomaten und nicht zuletzt auch Journalisten. Nun, das „Forum 2000“ ist zu Ende. Es soll allerdings, wie Außenminister Karel Schwarzenberg versicherte, eine Fortsetzung im nächsten Jahr haben.