Im Querschnitt: Gegenwartskunst aus Prag und Nürnberg im Palais Clam-Gallas
Der Ursprung der Bindungen zwischen Prag und Nürnberg ist im 14. Jahrhundert zu suchen und ist mit der Persönlichkeit von Karl IV. verbunden. Auf die historischen Beziehungen stützt sich auch der Partnerschaftsvertrag, der zwischen den beiden Städten kurz nach der Wende von 1989 geschlossen wurde. Eine der zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungen der beiden Kulturmetropolen, ist eine Ausstellung der zeitgenössischen aus Prag und Nürnberg. Unter dem Titel „Im Querschnitt“ wurde sie am Dienstag im Palais Clam-Gallas in der Prager Altstadt eröffnet. Projektleiterin Magdalena Živná:
„Es ging uns darum, die bestehende und seit 18 Jahren offiziell geschlossene Partnerschaft zwischen Prag und Nürnberg mit einem lebendigen zeitgenössischen Inhalt zu füllen. Vor etwa 1,5 Jahren ist in der Diskussion mit dem Leiter des Stadtarchivs in Prag und Hausherrn in diesem wunderschönen Clam-Gallas-Palais, Václav Ledvinka, die Idee entstanden, eine Kunstausstellung mit den Nürnberger Kollegen zustande zu bringen.Es ging nicht darum, nur zufälligerweise irgendwelche Freunde oder befreundete Künstler zusammen zu bringen, sondern wirklich Künstler auszuwählen. Denn natürlich musste eine Auswahl getroffen werden, die dann stellvertretend für das Geschehen auf den beiden Kunstszenen steht und inhaltlich zueinander passt.“
„Dann wurden so zu sagen vier Paare von Nürnberger und Prager Künstlern gebildet, die sowohl künstlerisch – ich meine rein technisch, als auch inhaltlich in die gleiche oder ähnliche Richtung gehen. So wurden schließlich acht Künstler – aus jeder Stadt vier – ausgewählt. Prag ist durch Xénia Hoffmeisterová vertreten. Der Doyen dieser Ausstellung ist Zdeněk Beran, der früher Mitglied der Prager Künstlergruppe ´Zaostalí´ (Die Rückständigen) war. Weiter kann man Werke vom berühmten Prager Maler Vladimír Kokolia und von der Fotografin Veronika Bromová sehen. Von der Nürnberger Seite wurden angesprochen: Maler Peter Angermann, Bildhauer Hubertus Hess, Fotografin Pirko Julia Schröder und als Pendant zu Vladimír Kokolia sich ebenfalls abstrakt äußernde Peter Kampehl. Die Werke sind in der ersten Etage in den Ausstellungsräumlichkeiten des Clam-Gallas-Palais installiert. Da es sich um eine partnerschaftliche Ausstellung handelt, wird sie nicht nur in Prag, sondern auch in Nürnberg präsentiert. In einem halben Jahr – vom 25. Februar bis 13. März – wird sie im Nürnberger Kunsthaus zu sehen sein.“
In Prag ist die Ausstellung „Im Querschnitt“ im Palais Clam-Gallas täglich außer Montag von 10 – 18 Uhr bis zum 28. Oktober zu sehen.