Nachrichten

Schulminister Liška stellt EU-Fördergelder in Aussicht

Die Europäische Kommission dürfte innerhalb von zwei Wochen Fördergelder für das tschechische Operationsprogramm „Forschung und Entwicklung für Innovationen“ freistellen. Das sagte heute Schulminister Ondřej Liška in Brüssel. Es handelt sich um das letzte der von Tschechien eingereichten Operationsprogramme, das noch auf die Billigung durch die Kommission wartet. Für den Förderzeitraum 2007 – 2013 können tschechische Wissenschaftler und Schuleinrichtungen rund zwei Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds erhalten. Liška zufolge wird die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Danuta Hübner, das erwähnte Operationsprogramm in Prag unterschreiben.

Praxisgebühren bringen indirekt Milliarden für Krankenkassen

Im Rahmen der Praxisgebühren, die zu Jahresbeginn eingeführt wurden, zahlten die Tschechinnen und Tschechen bis Juni etwa 2,6 Milliarden Kronen, das sind mehr als 100 Millionen Euro. Das sagte Gesundheitsminister Tomáš Julínek heute auf einer Pressekonferenz. Der gewünschte Steuerungseffekt sei somit erzielt worden, unnötige Arztbesuche seien seit Einführung der Gebühren zurückgegangen. Zudem kaufen die Menschen billigere Medikamente nun lieber selbst ohne Rezept. Die Krankenkassen hätten dadurch bereits 3,4 Milliarden Kronen eingespart, die sie zur Heilung schwerer Erkrankungen verwenden können, so Julínek.

Arbeitsminister Nečas kündigt fünfprozentige Lohnerhöhung für 2009 an

Arbeitsminister Petr Nečas hat am Donnerstag die Behauptung der Gewerkschaften zurückgewiesen, nach der die Reallöhne der Angestellten Anfang dieses Jahres dramatisch gesunken sein sollen. Ihre Berechnungen – so Nečas auf einer Pressekonferenz – seien nur von den Bruttolöhnen ausgegangen, ohne die Änderungen im Steuersystem zu berücksichtigen, mit denen die Regierung gerade die Angestellten mit Kindern begünstigen wollte. Derzeit verhandeln die Gewerkschaften mit der Regierung über eine 8-prozentige Lohnerhöhung für die Beschäftigten im öffentlichen Sektor, das Kabinett bietet nur fünf Prozent Lohnanstieg an.

Verhandlungen über Pandur-Radpanzer für Tschechische Armee in Sicht

Radpanzer des Typs Pandur der österreichischen Firma Steyr haben erfolgreich die Tests absolviert, die auf Ersuchen des tschechischen Verteidigungsministeriums durchgeführt wurden. Wie der 1. stellvertretende Verteidigungsminister, Karel Barták, am Donnerstag im Tschechischen Fernsehen informierte, soll dazu ein Protokoll in der kommenden Woche erstellt werden. Barták zufolge könnte die tschechische Regierung in absehbarer Zeit über den Ankauf von 109 Radpanzern Pandur verhandeln. Im vergangenen Jahr hatte die Firma Steyr die bereits vertraglich verankerten Verpflichtungen nicht eingehalten. Die tschechische Seite hat daraufhin den Vertrag storniert.

Schloss Hluboká für EU-Außenministertreffen 2009 vorbereitet

Das Schloss Hloboká ist auf das geplante Treffen der EU-Außenminister im März 2009 gut vorbereitet. Das sagte am Donnerstag der Vizepremier für europäische Angelegenheiten, Alexandr Vondra, nach seiner Besichtigung im Schloss und den dortigen Unterkunftseinrichtungen. Den Landkreis Südböhmen, wo sich das bekannte historische Objekt befindet, bezeichnete Vondra als eine von zwei Regionen Tschechiens, die am besten begriffen, dass das vorbereitete Prestigetreffen in einer bedeutenden Weise zur Propagierung der gesamten Region beitragen könne. Die EU-Außenminister werden sich am 27. März 2009 zu zweitägigen Verhandlungen im Schloss von Hluboká nad Vltavou treffen.

Statistikamt: Bevölkerung im ersten Halbjahr 2008 gewachsen

Im ersten Halbjahr 2008 wurden in Tschechien 59.300 Kinder geboren, um 3.300 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das gab heute das Tschechische Statistikamt bekannt. Der Studie zufolge hat sich die Einwohnerzahl Tschechiens von Januar bis Juni um fast 45.000 erhöht. Der Hauptanteil, nämlich 37.000 Personen, geht dabei auf das Konto der steigenden Zuwanderung, vor allem aus der Ukraine und aus Vietnam. Derzeit leben 10,425.000 Menschen in der Tschechischen Republik, knapp 4 Prozent davon sind Ausländer.

Innenminister Langer berichtet vor Abgeordneten

Die Zahl der aufgeklärten Straftaten, die von Polizisten verübt wurden, ist im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas gestiegen. Insgesamt hat der Inspektionsdienst des Innenministers im vergangenen Jahr 254 Straftaten verzeichnet, 26 mehr als ein Jahr zuvor. Am häufigsten handelte es sich um einen Missbrauch der polizeilichen Kompetenzen. Den jüngsten Bericht über die Tätigkeit seines Inspektionsteams hat Innenminister Ivan Langer (ODS) am Donnerstag dem sicherheitspolitischen Ausschuss im Abgeordnetenhaus vorgelegt. Den Angaben des Polizeipräsidiums vom Juni 2008 fehlen in Tschechien etwa 5200 Polizisten.

Oberstes Kontrollamt beklagt verschwenderisches Umgehen mit Geld im Schienenverkehr

Die Tschechische Bahn (ČD) geht nicht richtig mit dem Geld um, das für die Erhöhung der Sicherheit im Schienenverkehr bestimmt ist. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bericht des Obersten Kontrollamtes (NKÚ) hervor. Es überprüfte mehr als 100 Projekte, die in den letzten fünf Jahren realisiert worden waren und deren Kosten von den ursprünglich geplanten fünf Milliarden auf insgesamt sechs Milliarden Kronen, rund 240 Millionen Euro, gestiegen sind. Nur 68 Prozent aller Projekte sind demnach im Einklang mit dem Plan rechtzeitig vollendet worden.

In Region Cheb / Eger erneut Blauzungenkrankheit bei Schafen diagnostiziert

In der Region der westböhmischen Stadt Cheb / Eger sind sechs neue Fälle der Blauzungenkrankheit bei Schafen bestätigt worden. Bereits vor kurzem wurde diese Erkrankung in derselben Farm wie diesmal bei 13 Tieren diagnostiziert worden. Dem Sprecher der Staatlichen Veterinärverwaltung Josef Duben zufolge ist das erhöhte Aufkommen der Krankheit auf höhere Aktivitäten Blut saugender Insekten Ende des Sommers zurückzuführen. In Tschechien müssen seit diesem Jahr alle Wirtschaftstiere gegen die Blauzungenkrankheit geimpft werden. Der erste wurde hierzulande im Jahr 2007 gemeldet.

Tschechen haben vor Terrorismus mehr Angst als vor Klimawandel

45 Prozent der Tschechen betrachten den Klimawandel als das größte Problem der Gegenwart. Das geht aus der heute veröffentlichten Eurobarometer-Studie hervor. Bezüglich der Angst vor der globalen Erwärmung liegt Tschechien in der Europäischen Union damit auf dem letzten Platz. Die größte Bedrohung für die Welt sehen die Tschechen zu 56 Prozent im internationalen Terrorismus. Europaweit liegt hingegen die Angst vor Armut sowie vor Nahrungsmittel- und Wasserknappheit an der Spitze.

Václav Havel und Miloš Forman planen Film über Münchner Abkommen

Der Schriftsteller und ehemalige tschechische Präsident Václav Havel und der aus Tschechien stammende Starregisseur Miloš Forman wollen gemeinsam einen Film über das Münchner Abkommen drehen. Das schreibt heute die Tageszeitung Mladá fronta Dnes. Als Vorlage dient der französische Roman „Das Phantom von München“ von Georges-Marc Benamou. Die tschechische Übersetzung mit einem Vorwort von Václav Havel soll demnächst in Prag präsentiert werden. Das Münchner Abkommen zwischen Hitlerdeutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien besiegelte im September 1938 die Abtretung der tschechoslowakischen Sudetengebiete an das Deutsche Reich.

Paralympics: Zwei weitere Bronzemedaillen für Tschechien

Bei Paralympics in Peking haben am Donnerstag Eva Berná im Kugelstoßen und Martin Zvolánek im Diskuswerfen zwei weitere Bronzemedaillen für Tschechien gewonnen. Das tschechische Athletenteam belegt derzeit den 18. Platz mit insgesamt 14 Medaillen.

Wetter

Am Freitag ist es in Tschechien teil heiter, teils bewölkt, in Südwest bedeckt. Zu rechnen ist mit örtlichen Regenschauern. Tageshöchsttemperaturen 19 bis 22 Grad Celsius.